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Antunovic, ein Kroate, brennt gegen Novi Sad lichterloh. Sagt zumindest der Manager.

Foto: APA/Schlager
Wien - Niederlagen sind dazu da, um abgehakt zu werden. Insofern trifft es sich schon blendend, dass die Aon hotVolleys nur fünf Tage nach dem zweiten Meisterschaftsdesaster gegen Hypo Tirol das internationale Parkett strapazieren dürfen. "Tirol ist erst wieder Ende Dezember ein Thema", sagt Peter Kleinmann, den sie Mister Volleyball nennen. Viel aktueller ist für den Manager der hotVolleys da schon Vojvodina Novi Sad, der elffache serbische Meister, der auch schon acht Cup-Trophäen zu Hause stehen hat. Wer da am Mittwoch ins Budocenter kommt, zeigt auch die Serbien-Montenegro an dritter Stelle führende Weltrangliste. So gesehen war der fünfte Platz von Athen für die Europameister und Olympiasieger von Sydney fast eine Enttäuschung. Zur Veranschaulichung des Gegnerpotenzials reicht's Kleinmann aber ganz locker: "Im Fußball schauen sie, dass sie gegen so einen Gegner irgendwie überleben. Das ist normal eine andere Liga, für uns aber wurscht." Kleinmann steht also wieder einmal unter Strom.

Tatsächlich hält sich die Angst der hotVolleys in Grenzen, schließlich liegen sie in Gruppe B der Champions League nach Siegen über Jastrzebski Wegiel (Wien) und Panathinaikos (Athen) in Führung, "und die Griechen waren auch Favoriten. Deren Spieler verdienen acht- bis zehnmal so viel wie unsere." Geld spielt also auch nicht Volleyball, wie Novi Sad mit Niederlagen gegen Sofia und Panathinaikos ebenfalls bewiesen hat. In Wien muss ein Erfolg her, sonst wird es mit der ersten Playoff-Runde eng. Umgekehrt, so Kleinmann, ist mit dem dritten Sieg seiner Truppe der Aufstieg nicht gegessen. "Dann hätten wir eben drei Siege und noch fünf Spiele in einer Gruppe, in der jeder jeden schlagen kann."

Weil dem so ist, muss alles passen. Etwa das Studium des Gegners. "Wir haben Novi Sad genau analysiert, wissen über jeden Spieler Bescheid." Überhaupt über die beiden Olympiaspieler, Mittelblocker Dula Mester und Libero Vasa Mijic. Oder über Aufspieler Strahinja Kozic, der 1996/97 im damaligen Donaukraft-Team ein Kollege des aktuellen hotVolley-Coaches Gianni Cretu war. Dass in Kleinmanns aktueller Truppe zwei Serben und zwei Kroaten stehen, entbehre gegen Novi Sad nicht einer gewissen Pikanterie: "Die brennen natürlich lichterloh." (lü - DER STANDARD PRINTAUSGABE 24.11. 2004)

Ergebnis vom Dienstag:
  • Panathinaikos Athen - Lewski Sofia 3:0 (23,15,15)
  • Aon hotVolleys - Vojvodina Novi Sad (Mittwoch 20:15 Uhr/live TW1)

    Tabelle Gruppe B:

     1. Panathinaikos Athen  3  2 1  8:4  5
     2. Aon hotVolleys       2  2 0  6:3  4
     3. Vojvodina Novi Sad   3  1 2  6:6  4
     4. Jastrzebie Wegiel    3  1 2  4:6  4
     5. Lewski Sofia         3  1 2  3:8  4