Brüssel/Wien - Nach der umstrittenen Präsidentenstichwahl in
der Ukraine hat NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer den
ukrainischen Botschafter einbestellt. Wie NATO-Sprecher James
Appathurai am Mittwoch sagte, brachte De Hoop Scheffer seine
Enttäuschung über den Verlauf der Wahl und seine Sorge über die
derzeitigen Entwicklungen in der Ukraine zum Ausdruck. Der
Generalsekretär habe die ukrainische Regierung daran erinnert, dass
sie sich gegenüber der NATO und anderen internationalen
Organisationen zu demokratischen Standards verpflichtet habe.
Weiter sagte Appathurai, De Hoop Scheffer habe die
Verantwortlichen in Kiew aufgefordert, "jegliche Anwendung von Gewalt
zu vermeiden".
Österreich: Ukrainischer Geschäftsträger ins Außenministerium zitiert
Im Auftrag von Außenministerin Ursula Plassnik und
gemäß den Beschlüssen der EU hat der Generalsekretär des
Außenministeriums, Johannes Kyrle, am Mittwoch den ukrainischen
Geschäftsträger in Österreich, Yuriy Polurez, ins Außenamt zitiert.
Kyrle brachte gegenüber Polurez die "große Besorgnis Österreichs"
über den Verlauf der Präsidentschaftswahlen in der Ukraine zum
Ausdruck, hieß es in einer Mitteilung des Außenministeriums.
Wie alle anderen EU-Staaten fordere Österreich die ukrainischen
Behörden nachdrücklich auf, den gesamten Wahlprozess und die
Ergebnisse gemeinsam mit der OSZE und dem OSZE-Büro für Demokratische
Institutionen und Menschenrechte (ODIHR) zu überprüfen, betonte
Kyrle. (APA/AP)