Soziallandesrätin Gabriele Schaunig-Kandut erklärte bei einem Pressegespräch in Klagenfurt, die Studie sei "Auftrag und Grundlage für die weitere Arbeit am Abbau von Benachteiligungen". Ein Dutzend Autorinnen und Autoren hat sich mit den verschiedensten Themenbereichen befasst, die Ergebnisse wurden in der "Kärntner Genderstudie" auf 215 Seiten zusammengefasst.
Arbeitsmarkt
Am Arbeitsmarkt ist die Benachteiligung der Frauen offensichtlich. In Zahlen: Nur 34 Prozent der Frauen sind erwerbstätig, bei den Männern sind es 51 Prozent. Die Frauen verdienen 30 bis 40 Prozent weniger als Männer, die einzige Ausnahme bildet hier der Bereich der Uni-Absolventinnen, die "nur" um zehn Prozent weniger Einkommen lukrieren. Einer der Gründe für die großen Unterschiede bei Löhnen und Gehältern ist der deutlich höhere Prozentsatz an Teilzeitjobs, ein weiterer das niedrigere Bildungsniveau. 41 Prozent der Kärntnerinnen haben lediglich einen Pflichtschulabschluss, bei den Männern sind es 23 Prozent.
Hausarbeit
Im Privatleben ist es nach wie vor so, dass die Frauen den größten Teil der Hausarbeit leisten. Laut Studie investieren sie doppelt so viel Zeit in diesen Bereich wie Männer. Bei erwerbstätigen Frauen entfallen auf jede bezahlte Arbeitsstunde 51 Minuten unbezahlter Arbeit im Haushalt. Fast 60 Prozent der männlichen Kärntner rühren hingegen im Haushalt keinen Finger.
Kindererziehung
Kindererziehung bleibt ebenfalls fest in weiblicher Hand. Dies führt aber auch dazu, dass die Wochenarbeitszeit von Frauen mit 70 Stunden weit über jener der Männer (50 Stunden) liegt. Alleinerziehende Väter sind weiterhin eine Seltenheit, sie machen nur 3,5 Prozent der Alleinerzieher aus. Ein Drittel der Kärntnerinnen ist ledig, 53 Prozent sind verheiratet, die häufigste Form des Zusammenlebens ist die Familie mit zwei Kindern.
Lebenserwartung