"Wir fordern mehr Geld für die Vermeidung von Gewalt und den flächendeckenden Ausbau der Frauenhäuser", so Weinzinger weiter. Besonders große Defizite gibt es derzeit im nördlichen Niederösterreich, in Kärnten, Tirol und Vorarlberg. "Mit einer Politik, die in die Vermeidung von Gewalt und die Betreuung von Gewaltopfern investiert, könnte den Frauen viel Leid erspart bleiben", so Weinzinger.
Gegen Gewalt an Frauen
Weinzinger kritisiert Regierungs-"Sparstift" beim Gewaltschutz
Grüne Frauensprecherin: "Es ist eine Verhöhnung der Opfer"
Wien - "Etwa 250.000 Frauen jährlich werden in Österreich
körperlich misshandelt. Jede 5. Frau wird einmal in ihrem Leben Opfer
von Gewalt in ihrer Beziehung oder Ehe. Rund 8.000 Frauen in
Österreich sind von Genitalverstümmelung betroffen. Angesichts dieser
erschreckenden Bilanz fordere ich die Regierung auf, den Gewaltschutz
endlich ernster zu nehmen. Es ist eine Verhöhnung der Opfer, wenn die
Regierung hier mit ihrem Sparstift ansetzt", kritisierte Brigid
Weinzinger, Frauensprecherin der Grünen, am Mittwoch in einer Aussendung.
Die Folgekosten von häuslicher Gewalt belaufen sich, wenn von
Schätzungen anderer europäischer Länder ausgegangen wird, auf etwa 70 bis 80
Millionen Euro jährlich. Im Vergleich dazu betrage das Budget zur
Gewaltprävention, für Frauenservicestellen, Interventionsstellen
gegen Gewalt in der Familie, Notrufe und Frauenhäuser gerade mal
bescheidene 6,5 Millionen Euro. "Hier wird eindeutig am falschen
Platz und auf Kosten der Frauen, die zu 90 Prozent die Opfer von
Gewalttaten sind, gespart", schloss Weinzinger.
(red)