Auf Nachfragen gab sich Roed-Larsen zurückhaltend. "Ich kann nicht im Namen des Präsidenten von Syrien sprechen. Ich übermittle lediglich die grundlegende Mitteilung, die ich heute Früh vom Präsidenten erhalten habe. Das ist seit langem die Position des Präsidenten Syriens und sie wurde mir gegenüber heute bekräftigt", relativierte der UNO-Beauftragte.
Syrien: Ergebnisse aus dem Jahr 2000 berücksichtigen
Syrien hat bisher immer darauf gepocht, dass bei einer Wiederaufnahme der Verhandlungen das Ergebnis der im Jahr 2000 abgesprochenen Gespräche berücksichtigt werden müsse. Israel weigert sich jedoch, dies zu tun. Die beiden Länder streiten um die Golan-Höhen, die seit dem Sechs-Tage-Krieg im Jahr 1967 von Israel besetzt sind. Das dünn besiedelte und karge Gebiet hat vor allem strategische Bedeutung, da von ihm das Jordantal zu überblicken ist. Der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon hat sich bisher kategorisch gegen einen vollständigen Rückzug der israelischen Truppen vom Golan ausgesprochen.
Eine Aussöhnung zwischen Syrien und Israel gilt als unerlässlich für eine dauerhafte und tragfähige Friedenslösung im Nahen Osten. Israel wirft Syrien nämlich vor, palästinensische Extremistenorganisationen zu unterstützen, die Anschläge auf Israel verüben - insbesondere vom Libanon aus, dessen Regierung sich nach Einschätzung von Beobachtern in großer Abhängigkeit von Damaskus befindet.
Israel: "Propagandamanöver"
Israel hat das syrische Angebot zu bedingungslosen Friedensgesprächen als bloßes "Propagandamanöver" eingestuft. Es scheine sich um ein taktisches Manöver zu einem Zeitpunkt zu handeln, da die USA Druck auf die syrische Regierung ausübten, sagte ein Vertreter des israelischen Außenministeriums am Mittwoch. Israel nehme das Angebot nicht ernst, da es "nicht von den wirklichen Vermittlern übermittelt wurde, also dem US-Außenministerium oder dem Weißen Haus".