
Televisionäre Gewohnheitstiere
scharren bereits ungeduldig mit den Füßen, beißen Nägel und führen sich in Ersatzhandlungen Kartoffelchips in mehr als nur ungesunden Mengen zu: Immerhin hat Arabella Kiesbauer jetzt schon mindestens eine Woche lang keine ORF-Show moderiert. Darüber, wie es so weit kommen konnte, ein anderes Mal.

Aber am Freitag ist es endlich wieder so weit.
Die Spezialistin für alles mode riert für den ORF 1 die "Austro-Pop-Show". Wie haben wir Gebührenzahler das herbeigesehnt! Ein Blick auf die Senderhomepage bestätigt dann sämtliche Befürchtungen, die sich einem bei dem Thema assoziativ aufdrängen.

Fendrichs unsägliches
"I am from Austria" schreit es einem da in vielfaltiger Erscheinung entgegen: Wolfgang Ambros, richtig (hier im Bild). Auch Kulturgigant DJ Ötzi lugt unter seinem grob Gestrickten hervor, und die Endprodukte aus dem ebenfalls im ORF ausgestrahlten Popstar-Baukastenspielchen "Starmania" fehlen ebenso wenig wie Falco. Aber der kann sich bekanntlich nicht mehr wehren.

Wöchentlich werden
nun die letzten drei Jahrzehnte des Ö-Pop aufgewärmt, um am Ende aus zehn Stücken "den ultimativen Austro-Pop-Hit" zu ermitteln. Wow! Die urgute Idee. Dass die richtige Musik in diesem Land längst schon woanders spielt - dem ORF doch egal.

Außerdem:
So lange er mit dem Einheitsbrei aus dem Formatradio sein Publikum konditioniert, wird auch bei der "Austro-Pop-Show" die göttliche Quote stimmen. Immerhin: Sie wurden vorgewarnt. (flu/DER STANDARD; Printausgabe, 25.11.2004)