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Viktor Janukowitsch

foto: reuters/EFREM LUKATSKY
Kiew - Wer bei der Stichwahl in der Ukraine seine Stimme dem amtierenden Regierungschef Viktor Janukowitsch gab, setzte auf die alten Beziehungen zu Russland.

Janukowitsch geht als Kandidat der ukrainischen Großindustrie und des Kremls in die Entscheidung. Zwei Mal reiste der russische Präsident Wladimir Putin im Wahlkampf in die Ukraine, um den 54-Jährigen zu unterstützen.

Hüne

Janukowitsch ist ein Hüne mit einem Körpermaß von mehr als 1,90 Meter. Er durchlief die typisch sowjetische Karriere vom Mechaniker bis zum Ingenieur, Ökonomen und Juristen inklusive Professorentitel. Ein Makel trübt jedoch den Lebenslauf: In seiner Jugend saß Janukowitsch zwei Mal wegen Überfällen im Gefängnis.

BIP

Wenn der Favorit des scheidenden Präsidenten Leonid Kutschma im Wahlkampf auftrat, ließ er eine Zahl für sich sprechen. Elf Prozent sei das Brutto-Inlandsprodukt der Ukraine im vergangenen Jahr unter seiner Regierung gewachsen. Doch die Inflation frisst einen großen Teil der Lohn-Steigerungen wieder auf. Bis heute hat die ukrainische Wirtschaft nicht wieder das Niveau der letzten Sowjetjahre erreicht.

Unterstützung durch Staatsapparat und Medien

Nur mit Hilfe massiver Unterstützung des Staatsapparates sowie des Fernsehens konnte Janukowitsch in der ersten Wahlrunde verhindern, dass sein liberaler Kontrahent Viktor Juschtschenko die absolute Mehrheit errang.

Westliche Wahlbeobachter kritisierten zahlreiche Verstöße gegen demokratische Prinzipien. Außerhalb des Janukowitsch-Lagers galt es als ausgeschlossen, dass der nun von der Wahlbehörde offiziell zum Regierungschef Ernannte mit fairen Mitteln hätte siegen könnte. (APA/dpa/red)