Vientiane - In Laos hat am Donnerstag die jährliche
ASEAN-Konferenz begonnen. Delegierte der zehn Mitglieder, die dem
Verband Südostasiatischer Staaten (ASEAN) angehören, trafen sich in
der Hauptstadt Vientiane. Sie bereiten den am Montag und Dienstag
stattfinden Gipfel der Regierungschefs vor. Auf der Tagesordnung
stehen ein Freihandelsabkommen mit China, ein Pakt zum gemeinsamen
Kampf gegen den Terrorismus sowie eine Initiative zur
Demokratisierung von Burma.
Fernes Ziel von wirtschaftlicher und politischer Einheit
Das Fernziel der ASEAN-Staaten ist die Bildung einer
wirtschaftlichen und politischen Einheit nach dem Vorbild der
Europäischen Union. Für Südostasien gilt dies als gewaltige Aufgabe,
weil sowohl die Lebensverhältnisse als auch die politischen Systeme
erhebliche Unterschiede aufweisen. "Die EU-Länder sind sich sehr
ähnlich", sagte der laotische Finanzminister Boualith Khounsy. "In
unserer Region gibt es noch immer extreme Unterschiede." Dem ASEAN
gehören Brunei, Burma, Kambodscha und Laos, Vietnam, Indonesien, die
Philippinen sowie Singapur, Malaysia und Thailand an.
Die Regierung von Laos will ihr Debüt als Ausrichter des Gipfels
auch zur eigenen Image-Verbesserung nutzen. Das verarmte Land mit
fünf Millionen Einwohnern ist dringend auf ausländische Investoren
und Touristen angewiesen. Um aufdringliche Einheimische abzuwehren,
wurden weiße Bambuszäune um den Tagungsort errichtet. Die Frauen
wurden angewiesen, traditionelle Baumwoll- oder Seidenkleider zu
tragen. "Es ist die Pflicht aller Laoten, dass diese Konferenz ein
Erfolg wird", sagte der stellvertretende Gouverneur von Vientiane,
Boonchan Singhawong. (APA/AP)