Das Jahr 2005 könnte das Jahr des legalen und damit auch kommerziellen Durchbruchs für P2P-Musiktauschbörsen werden. Zumindest drei Major Labels der Musikindustrie setzen neben legalen Downloadservices auch verstärkt auf File-Sharing-Systeme auf P2P-Basis. Wie die New York Times (NYT) heute, Donnerstag, berichtet, haben die drei Labels Universal Music, Sony BMG und Warner Music ihre Musikkataloge an Wurld Media lizenziert. Das im US-Bundesstaat New York ansässige Unternehmen will Anfang 2005 die File-Sharing-Software Peer Impact auf den Markt bringen. Wurld Media steht jedoch gemeinsam mit anderen Unternehmen wie Snocap und Mashboxxx an der Startlinie für legale Online-Tauschbörsen.

KonsumentInnen stehen in der Mitte

"Zurzeit ist der Online-Medienmarkt gespalten zwischen autorisierten Paid-Download-Diensten und unautorisierten Free-Services", so Wurl Media-Chef Greg Kerber zur NYT. Die KonsumentInnen stehen irgendwo in der Mitte und genau dort will sich Peer Impact nun breit machen. Details zu der Software und auch der Preis sind bisher nicht bekannt. Klar ist laut NYT aber, dass die Software den Usern erlaubt, Musik, Videos und andere Dateien zu kaufen und auch zu tauschen. Künstler und Rechteinhaber werden eine "Abgeltung" für jede Datei erhalten, die im System geteilt werden. Es werde jedenfalls nur lizenziertes oder öffentlich zugängliches Material in dem P2P-Netzwerk von Peer Impact verfügbar sein. Darunter wird laut NYT auch die Musik von Universal, Sony BMG und Warner Music sein. Eine Bestätigung von Seiten der Labels gibt es derzeit noch nicht.

In der letzten Zeit häufen sich jedoch Meldungen über Gespräche der Musikindustrie mit Anbietern neuer File-Sharing-Services. So hat Universal Music seinen Musikkatalog auch an Snocap lizenziert. Das Unternehmen von Napster-Gründer Shawn Fanning hat sich auf das Filtern illegaler Inhalte aus P2P-Systemen spezialisiert. Sony BMG führt laut Medienberichten Gespräche mit einem Unternehmen, das im Januar 2005 mit der File-Sharing-Software Mashboxx auf den Markt kommen will. Mit legalen Musikangeboten im Internet hoffen die Labels die User von illegalen Tauschbörsen wie Grokster und KaZaA fern zu halten. (pte/red)