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Rom - Das Erdbeben in Norditalien, das in der Nacht auf Donnerstag vor allem den Raum um den Gardasee betroffen hat, hat Schäden in Höhe von rund 200 Millionen Euro verursacht. Mehr als 500 Gebäude seien in Mitleidenschaft gezogen worden. Bei dem Erdbeben wurden sieben Personen verletzt. 230 Personen seien obdachlos.

Das Beben war von Genua bis Venedig, von Turin bis Mailand und im Schweizer Tessin zu spüren.

Nach Angaben des österreichischen Erdbebendienstes waren die Stöße auch in Kärnten und Tirol zu registrieren gewesen.

im Bild: Salo

Foto: AP/ LUCA BRUNO

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Das Rathaus, das Krankenhaus und ein Waisenhaus in der Ortschaft Salo am Gardasee mussten wegen Einsturzgefahr geräumt werden. Die Schulen der Gegend blieben auch am Freitag geschlossen.

Der Präsident der Zivilschutzbehörde, Guido Bertolaso, betonten, dass die Zahl der Verletzten und die Schäden deutlich höher gewesen wären, wenn man in der Gegend nicht den Anti-Beben-Maßnahmen beim Immobilienbau streng gefolgt hätte. "Man muss in Italien immer effizientere Vorbeugungsmaßnahmen ergreifen, da wir mit der Erdbebengefahr zusammenleben müssen", betonte Bertolaso.

im Bild: Schäden im Krankenhaus in Brescia

Foto: AP/FELICE CALABRO

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Nach dem Erdstoß kurz vor Mitternacht, liefen im Raum um den Gardasee Hunderte Menschen auf die Straße und übernachteten in ihrem Auto oder in Zelten. Die meisten Verwundeten konnten schon wieder das Krankenhaus verlassen.

Einige Menschen hätten sich Verletzungen zugezogen, als sie panikartig die Flucht vor dem Beben ergriffen, andere seien von herabfallenden Steinen getroffen worden, berichteten die Rettungsmannschaften.

im Bild: Brescia

Foto: AP/FELICE CALABRO

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Das Epizentrum des Bebens befand sich am Ufer des Gardasees in etwa 25 Kilometern Tiefe. Italienischen Angaben zufolge handelte es sich um das schwersten Beben, das jemals in der Region seit 1901 registriert wurde. Die Region um den Gardasee gilt Experten als vergleichsweise erdbebensicher.

Foto: AP/FELICE CALABRO

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In Salo, einer Kleinstadt am Westufer des Gardasees, stürzte ein Glockenturm ein. Dutzende von Häusern wiesen Risse im Mauerwerk und andere Schäden auf.

In einem Sportstadion in Salo wurden Zelte errichtet. Dutzende Menschen, deren Wohnungen beschädigt wurden, kamen in Hotels unter.

im Bild: Salo

Foto: REUTERS/Stefano Rellandini

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"Viele Menschen sind auf der Straße", berichtete ein Carabiniere. In mehreren Ortschaften seien Menschen aus Panik die ganze Nacht auf der Straße geblieben. Mehrere kleinere Nachbeben hätten die Bewohner weiter verängstigt.

Im Bild: Viele verbrachten die Nacht vor dem Haus, Salo nahe Brescia

Foto: AP/FELICE CALABRO

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Der Erdstoß am Gardasee ist das stärkste Beben in Italien seit November 2002. Damals waren in der süditalienischen Ortschaft San Giuliano di Puglia 30 Menschen ums Leben gekommen, darunter 26 Kinder, die beim Einsturz einer Schule starben. Bei einem Beben 1997 in Umbrien starben ein Dutzend Menschen, außerdem wurden mittelalterliche Kirchen schwer beschädigt.

Am Donnerstagmorgen gab es auch ein Erdbeben mit der Stärke 4,8 an der kroatischen Adriaküste. Das Epizentrum war vor der Stadt Split im Meer. (APA)

im Bild: Brescia

Foto: APA/ Lucini/Guatelli