"Inspektionen werden länger als gewöhnlich dauern"
Laut IAEO-Generaldirektor Baradei wegen vergangener "Verheimlichungspolitik"
Redaktion
,
Wien - Die Inspektionen des iranischen Atomprogramms werden
angesichts "vergangener Verheimlichungspolitik" länger als gewöhnlich
dauern. Dies erklärte der Generaldirektor der Internationalen
Atomenergiebehörde (IAEO), Mohammed El Baradei, am Donnerstag laut
Redetext bei seiner Eröffnungsrede vor dem Gouverneursrat in Wien.
"Die IAEO ist derzeit nicht in der Lage, zu sagen, dass es im Iran
kein undeklariertes Nuklearmaterial und diesbezügliche Aktivitäten
gibt." Laut derzeitigem Wissensstand sei allerdings kein deklariertes
Nuklearmaterial für verbotene Aktivitäten abgezweigt worden.
Strittige Fragen
Zwei wichtige Bereiche, bei denen Fortschritte gemacht wurden,
müssen jedoch noch geklärt werden, erklärte El Baradei. Es handle
sich um die Herkunft von Spuren von angereichertem Uran, die in
einigen Anlagen gefunden worden seien sowie dem Umfang iranischer
Bemühungen, Zentrifugen des Typs P1 und P2 zu importieren und zu
verwenden. "Wir haben Fortschritte in diesen beiden Bereichen
gemacht", so der IAEO-Chef. So könne die IAEO jetzt unabhängige
Proben der Spuren nehmen und diese analysieren. Bezüglich der
Zentrifugen müssten noch weitere Untersuchungen von geheimen
Beschaffungsnetzwerken durchgeführt werden.
Bezüglich der angekündigten Suspendierung aller nuklearen
Aktivitäten durch den Iran erklärte El Baradei, Teheran habe der IAEO
angekündigt, es werde 20 Zentrifugen für Forschung und Entwicklung
weiter verwenden. Die IAEO werde Zugang zu diesen Zentrifugen und
deren Seriennummern erhalten. Die IAEO diskutiere derzeit mit den
iranischen Behörden über diese Anfrage. (APA)
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