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Mohamed El Baradei

Foto: APA/epa/Roland Schlager
Wien - Die Inspektionen des iranischen Atomprogramms werden angesichts "vergangener Verheimlichungspolitik" länger als gewöhnlich dauern. Dies erklärte der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO), Mohammed El Baradei, am Donnerstag laut Redetext bei seiner Eröffnungsrede vor dem Gouverneursrat in Wien. "Die IAEO ist derzeit nicht in der Lage, zu sagen, dass es im Iran kein undeklariertes Nuklearmaterial und diesbezügliche Aktivitäten gibt." Laut derzeitigem Wissensstand sei allerdings kein deklariertes Nuklearmaterial für verbotene Aktivitäten abgezweigt worden.

Strittige Fragen

Zwei wichtige Bereiche, bei denen Fortschritte gemacht wurden, müssen jedoch noch geklärt werden, erklärte El Baradei. Es handle sich um die Herkunft von Spuren von angereichertem Uran, die in einigen Anlagen gefunden worden seien sowie dem Umfang iranischer Bemühungen, Zentrifugen des Typs P1 und P2 zu importieren und zu verwenden. "Wir haben Fortschritte in diesen beiden Bereichen gemacht", so der IAEO-Chef. So könne die IAEO jetzt unabhängige Proben der Spuren nehmen und diese analysieren. Bezüglich der Zentrifugen müssten noch weitere Untersuchungen von geheimen Beschaffungsnetzwerken durchgeführt werden.

Bezüglich der angekündigten Suspendierung aller nuklearen Aktivitäten durch den Iran erklärte El Baradei, Teheran habe der IAEO angekündigt, es werde 20 Zentrifugen für Forschung und Entwicklung weiter verwenden. Die IAEO werde Zugang zu diesen Zentrifugen und deren Seriennummern erhalten. Die IAEO diskutiere derzeit mit den iranischen Behörden über diese Anfrage. (APA)