"Die negativen Auswirkungen der Familienpolitik der Regierung sind durch zahlreiche Studien belegt. Viele Wiedereinsteigerinnen stehen nach zweieinhalb Jahren Kindergeld ohne Job da - die Verlängerung des 'Berufsausstiegs' durch das Kindergeld hat die Jobchancen der Frauen verschlechtert", sagt Csörgits. Zusätzlich sei durch das Kindergeld der Kündigungsschutz für karenzwillige Väter verschlechtert worden. "Es ist höchste Zeit für eine Reform des Kindergeldes, die den Müttern einen baldigen Wiedereinstieg ermöglicht und den Vätern einen besseren Kündigungsschutz bringt", sagt Csörgits.
Arbeitswelten
Csörgits: Höchste Zeit für eine Reform des Kindergeldes
ÖGB-Frauenvorsitzende wirft der Regierung Sackgassenpolitik vor
Wien - "Von EU und OECD wird immer wieder darauf
hingewiesen, dass uns die Regierung mit ihrer Familienpolitik in eine
Sackgasse manövriert. Doch die Regierung dirigiert uns munter weiter
in die falsche Richtung", sagt ÖGB-Frauenvorsitzende und
Vizepräsidentin Renate Csörgits zu den Aussagen des
OECD-Berichterstatters für Österreich, Wassilios Fthenakis, im
Kurier vom Donnerstag. Fthenakis fordert die Förderung der
partnerschaftlichen Teilung der Karenz, ein höheres, vom
vorhergehenden Erwerbseinkommen abhängiges Kindergeld und mehr Mittel
zum Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen.
Bestätigt sehen sich die ÖGB-Frauen auch in ihrer Forderung nach
einem Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen. "Österreich hat sich
beim Europäischen Rat von Barcelona im Jahr 2002 dazu verpflichtet,
bis 2010 für 33 Prozent der unter 3-Jährigen eine Kinderbetreuung
anzubieten. Derzeit haben wir nur ein Angebot von 8,9 Prozent. Statt
diese traurige Wirklichkeit schön zu reden, sollte die Regierung
endlich daran gehen, die EU-Verpflichtung zu erfüllen", fordert
Csörgits.
(red)