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Janica Kostelic (L) wird als große Herausforderin von Anja Pärson (R) gehandelt.

Foto:Reuters/Balogh
Aspen - Wie schon in Sölden haben auch beim "Restart" des Alpin-Weltcups die Damen das Vorrecht. Im US-Nobelskiort Aspen starten sie am Freitag (18:30/21:30 Uhr MEZ) erneut mit einem Riesentorlauf so richtig in den Skiwinter, Samstag und Sonntag folgen zwei Slaloms. Es ist der erste Damen-Riesentorlauf überhaupt in Aspen, mit dem die Kampagne 2004/2005 um die große Kristallkugel eingeläutet wird. Und so sehr die schwedische Titelverteidigerin Anja Pärson auch in Colorado die große Favoritin ist, haben viele schon wieder Janica Kostelic auf der Rechnung.

Die Kroatin hat aus gesundheitlichen Gründen zwar eine komplette Saison ausgesetzt, mit Platz acht in Sölden aber auf Anhieb wieder ihr Potenzial aufgezeigt. "Sie hat es einfach im Gefühl, sie ist bereits wieder in alter Manier unterwegs", lautete die nüchterne Erkenntnis von Marlies Schild nach dem gemeinsamen Training. Und die im Training überragende Salzburgerin muss es ebenso wissen wie Renate Götschl, die mehrmals mit Kostelic in Loveland trainiert hat. "Sie ist einfach das Talent, sie kann es einfach", schätzt auch die steirische Speed-Queen Kostelic hoch ein.

Aspen wird zeigen, ob Kostelic trotz Schilddrüsen-Operation und andauernder Knieprobleme die Gesetze aufheben kann. "Sie kann schon in Aspen gewinnen, vielleicht passiert es aber auch erst beim Saisonfinale in Lenzerheide. Aber ich traue ihr bereits in diesem Winter wieder einen Sieg zu", ist auch ihr Coach Vedran Pavlek überzeugt. "Größen wie Hermann Maier oder Janica steigen auch nach längeren Pausen und Verletzungen wieder auf hohem Level ein", ist Pavlek überzeugt, dass die dreifache Olympiasiegerin von Salt Lake City schnell wieder ganz vorne zu finden sein wird.

ÖSV-Damenchef Herbert Mandl erwartet sich in den Aspen-Slaloms mehr als im Riesentorlauf auf der vereisten und ohnehin schon anspruchsvollen Kunstschnee-Piste. "Insgesamt sind wir zwar sicher näher dran als in Sölden, im Riesentorlauf ist ein Podestplatz aber eher noch nicht zu erwarten", macht sich Mandl nichts vor. Die im Training überzeugende Schild hat eine Startnummer über 30, Elisabeth Görgl ist wie Alexandra Meissnitzer noch nicht ganz auf der Höhe, und Niki Hosp nach behobenem Zinkmangel und Magenproblemen so im Rückstand, dass ihr geplanter Abfahrts-Auftritt kommende Woche in Lake Louise wieder abgesagt wurde.

Gut möglich also, dass wie in Sölden eher die Routiniers wie Michaela Dorfmeister - vor vier Jahren letzte ÖSV-Siegerin in Aspen (Super G) - für Österreich die Kastanien aus dem Feuer holen. Renate Götschl hat sich zwar in allen Disziplinen intensiv vorbereitet, weiß aber im Riesentorlauf nicht, wo sie steht, und wäre froh, sich im Slalom zu qualifizieren. "Der Gesamt-Weltcup ist nicht meine Priorität. Der lässt sich nicht einfach so gewinnen, ich gehe eher auf eine kleine Kugel los", nimmt sich die Steirerin vorerst aus dem Favoritenrennen um die große Kugel.

Was auch immer die drei Rennen auf dem anspruchsvollen Hang in Aspen bringen, für alle gilt, dass hier und jetzt Selbstvertrauen für die restliche Saison getankt wird. "Ich hoffe wirklich auf einen guten Start, denn dann geht nachher alles leichter von der Hand", weiß auch Mandl. "Die ersten Rennen sind extrem wichtig für das Selbstvertrauen." (APA)