Washington - Die Wahlen in den USA waren am 2. November, aber im US-Bundesstaat Washington an der Westküste steht drei Wochen später zu Thanksgiving noch immer kein Ergebnis der Gouverneurswahl fest: Nach dem knappsten Ergebnis in der Geschichte des Staates hatte der republikanische Kandidat Dino Rossi mit 261 Stimmen Differenz vor der demokratischen Kandidatin Christine Gregoire geführt. Die Nachzählung hat den Unterschied jetzt auf nur mehr 42 Stimmen verringert, doch der Republikaner liegt weiterhin vor der Demokratin. Angesichts des hauchdünnen Abstands wollen die Demokraten nun laut Berichten eine händische Nachzählung zumindest in einem Teil des Bundesstaats verlangen.

Diskussion um Gültigkeit einzelner Stimmen droht

"Gibt es zu Weihnachten einen Gouverneur?" fragt die "Seattle Times", denn eine händische Auszählung könnte bis Jänner dauern. Der Unterschied zwischen den Kandidaten ist mit 42 Stimmen unter 0,0015 Prozent: 1,372.484 Stimmen entfallen auf Rossi, 1,372.442 Stimmen erhielt Gregoire. Bei einer händischen Nachzählung droht nun wie im Jahr 2000 bei den Präsidentschaftswahlen in Florida eine Diskussion um die Gültigkeit der Stimmzettel. In einigen Bezirken wurden bei der Wahl Stanzmaschinen für Lochkarten verwendet.

Außerdem ist die Möglichkeit eines absoluten Gleichstands nicht von der Hand zu weisen: Für diesen Fall wird im Staat Washington die Entscheidung der Legislative überlassen. Sollte Rossi, ein Millionär aus der Immobilienbranche, gewinnen, wäre er der erste republikanische Gouverneur im Bundesstaat Washington seit 1980. Wenn Gregoire mehr Stimmen erhält, wäre sie die zweite Frau an der Spitze von Washington State. (APA)