Ohne die fünf verletzten Stammspieler Rushfeldt, Kiesenebner, Dheedene, Wagner und Dospel spielte die Austria über weite Strecken wie erstarrt, erst in der Schlussphase taute die Kronsteiner-Truppe auf. Nun muss das Match am kommenden Mittwoch zu Hause gegen den FC Brügge bereits als echtes Schlüsselspiel bezeichnet werden.
17.000 Zuschauer waren ins Meteor-Stadion gekommen. Die Spieler schützten sich auf unterschiedliche Art vor dem Frost, die Austrianer Didulica, Papac und Afolabi spielten mit zu Stirnbändern umfunktionierten, abgeschnittenen Kappen, Dnjepr-Mittelfeldspieler Radtschenko lief mit langer, schwarzer Strumpfhose aufs Feld. Härte zeigte der ukrainische Goalie Kernosenko, der mit kurzer Hose einlief.
Und plötzlich fiel ein Tor
Die Hausherren, die zuvor in Gruppe C FC Brügge (3:2) und Utrecht (2:1) bezwungen hatten, starteten mit einem defensiven 3-6-1-System und auch die Wiener fielen nicht durch übermäßige Aktivität auf. Den ersten Schuss aufs Tor feuerte die Austria durch Blanchard ab (18./zentral auf Kernosenko), im Gegenzug schlug jedoch Dnjepr wie aus dem Nichts zu. Nasarenko ließ Metz stehen uns schoss von knapp außerhalb des Strafraumes ins rechte Eck zum 1:0 ein (19.).
Trotz der neuen Ausgangslage änderte sich am Charakter des Spiels nur wenig. Auf beiden Seiten klappte kaum einmal eine flüssige Aktion, so blieben Chancen weiterhin Mangelware. Die Austria probierte es zunächst mit zwei Fernschüssen von Papac (25./drüber) und Metz (44./Kernosenko parierte). Auch nach dem Wechsel wurde offensichtlich, wie schmerzlich die Austria Leistungsträger wie Kiesenebner oder Rushfeldt vermisst. Vor allem das offensive Mittelfeld ließ beinahe völlig aus.
Violette Chancen erst gegen Ende
Die erste Ernst zu nehmende Austria-Chance vergab Gilewicz nach Sionko-Hereingabe (61.), Dnjepr schien auf Konter zu warten und wurde durch Rykun (72.) und Torschütze Nasarenko (73.) gefährlich. Erst in der Schlussphase wachten die Gäste richtig auf und drängten auf das 1:1. Nach Flanke von Papac rettete Melaschtschenko vor dem eingewechselten Dosunmu (77.), der eingewechselte Janocko, schoss knapp über die Latte (80.) und Blanchard scheiterte mit einem tollen Schuss an Kernosenko (84.). Die letzte Chance vergab Vastic, der einen Freistoß aus 25 Metern knapp neben das Tor setzte (91.).
Für die Austria war es im sechsten Spiel der UEFA-Cup-Saison 2004/2005 die erste Niederlage. Gegen Mariupol (0:0,3:0), Legia Warschau (1:0,3:1) und Saragossa (1:0) hatte es zuvor vier Siege und ein Remis gegeben. (APA/red)
Dnjepr Dnjepropetrowsk - Austria Wien 1:0 (1:0). Dnjepropetrowsk, Meteor-Stadion, 17.000, SR Krzystof Slupik/Polen.
Tor: 1:0 (19.) Nasarenko
Dnjepropetrowsk: Kernosenko - Matjuchin, Rusol, Grizaj - Kostischin (65. Melaschtschenko), Rykun, Jeserskij, Michailenko, Nasarenko, Radtschenko - Wenglinskij (46. Rotan, 79. Semotschko)
Austria: Didulica - Metz (66. Janocko), Afolabi, Antonsson, Troyansky - Sionko, Blanchard, Papac, Vachousek - Gilewicz (65. Dosunmu), Vastic