Paris - Der französische Finanzminister Nicolas Sarkozy ist neuer Chef der Regierungspartei UMP. Dem am Sonntag veröffentlichten Ergebnis zufolge kürten ihn die Mitglieder mit 85,1 Prozent der Stimmen zum neuen Vorsitzenden des Bündnisses, das von Präsident Jacques Chirac geschmiedet worden war.

Will als ehemalige Protege Chiracs, diesen einmal ablösen

Die Regierungspartei wird damit künftig von einem der schärfsten Konkurrenten des französischen Präsidenten geleitet. Der 49-jährige Sarkozy ist ein ehemaliger Protege Chiracs, macht aber keinen Hehl aus seinen ehrgeizigen Ambitionen, diesen als Präsident abzulösen, möglicherweise bereits bei der nächsten Wahl 2007. Mit der offiziellen Ernennung Sarkozys zum neuen Parteichef ist vielen Experten zufolge deshalb auch der Präsidentenwahlkampf bereits eröffnet. Er dürfte zu einem der längsten und intensivsten des modernen Frankreichs werden.

Mit der Wahl Sarkozys hat Staatschef Chirac erstmals seit 1976 die Kontrolle über seine Partei verloren. Bereits am Mittwoch werden die Sozialisten mit einer Urabstimmung über die EU-Verfassung ihrerseits eine Vorentscheidungen über ihren Kandidaten für die Präsidentenwahl 2007 fällen. Am Montag will Sarkozy aus der Regierung ausscheiden. (APA/Reuters/dpa)