Warschau/Kiew - Der polnische Präsident Alexander Kwasniewski ist am Freitagmorgen zu einem Vermittlungsversuch in die ukrainische Hauptstadt Kiew gereist. Dort wollte Kwasniewski einen Drei-Punkte-Plan zur Beilegung der Krise um die umstrittene Präsidentschaftswahl vorlegen. Dieser sieht eine Überprüfung der Wahlergebnisse, Gewaltverzicht und einen Runden Tisch zwischen der Staatsmacht und der Opposition vor, wie Kwasniewskis außenpolitischer Berater Stanislaw Ciosek im polnischen Rundfunk sagte. Die ukrainische Opposition wirft der staatlichen Wahlkommission Fälschung des Ergebnisses vor. Auch die USA und die EU haben die Wahl als demokratisch unzulänglich bezeichnet.

Ciosek: Habe Beweise für Fälschungen gesehen

Laut Ciosek ist die Lage in der Ukraine "gefährlich und explosiv". Die Stimmung sei derart aufgeheizt, dass ein "Funke genügt, um eine Explosion auszulösen". Der Präsidentenberater berichtete, er habe in Kiew selbst Beweise für Fälschungen bei der Präsidentschaftswahl vom Wochenende gesehen. So hätten örtliche Wahlkomitees Blanko-Protokolle zur Eintragung der Wahlergebnisse unterzeichnet. (APA/Reuters)