Am Freitag hat sich ein alter Bekannter in der österreichischen Providerlandschaft zurückgemeldet: EUnet. Mit großen Anzeigen in Tageszeitungen wird das Ergebnis einer mehrmonatigen Identitätssuche des Full-Service-Internet-Providers zelebriert: Das "Comeback des Jahres" ist perfekt, der "erste und einzig wahre Business-Provider" ist zurück. So sieht das zumindest der neue EUnet-Chef Alan Walton. Und wie aus dem Slogan schon hervorgeht, ist die Entscheidung für die Marke EUnet auch eine Re-Positionierung im B2B-Segment.

BEfragung

Ausschlag gebend für den neuerlichen Markenwechsel und das neue Corporate Design war das Ergebnis einer Online-Befragung der Kunden des Unternehmens, das aus der alten EUnet, Tiscali Austria und Nextra hervorgegangen ist. Während Nextra und EUnet sich auf Business-Kunden konzentrierten, war Tiscali ein Privatkunden-ISP. Ein neuer Markenauftritt musste nach der Fusion ohnehin auf den Tisch, so Eva Mandl von der Agentur Grace, die für die Corporate Identity der neuen EUnet verantwortlich zeichnet. Sowohl Nextra als auch Tiscali standen aus rechtlichen Gründen nicht auf Dauer als Markennamen zur Verfügung. Nachdem sich 70 Prozent der Kunden für den Namen EUnet ausgesprochen haben, war die Rückkehr der neuen alten Marke besiegelt.

Internet-Geschichte

EUnet ging erstmals 1991 an den Start und schrieb österreichische Internet-Geschichte. Die wechselvolle Story bis zur neuen EUnet kann auch als Geschichte der Übernahmen und des Scheiterns erzählt werden. Zunächst KPNQwest, dann wieder selbstständig, dann Übernahme durch Tiscali und zuletzt die Fusion mit Nextra, einer Tochter der Jordan Industries Group – alle Übernahmen konnten den ältesten Internet-Provider Österreichs offenbar nicht aus dem Gedächtnis der Kunden löschen. (pte)