Am internationalen Frauentag gab es eine zapatistische Frauendemo: Tausende Vermummte strömten über die Insurgente zum Zokalo und legten San Cristobal de las Casas verkehrsmäßig lahm. Die Coletos (Buergertum von S.C.) waren erstaunt über 10 000 vermummte Zapatistas! Im Zuge der Demo scherten eine Columne(200) ca. 2 Häuserblocks aus, um den staatlichen Sender Radio Uno friedlich zu besetzen. Der Direktor des Senders versuchte noch die zapatistischen Frauen auszusperren, doch diese hatten ihre Männer mitgebracht und diese hätten die Tür mit Tritten pulverisiert, wenn der Direktor nicht doch zu Verhandlungen bereit gewesen wäre. Welche dann doch recht friedlich und konstruktiv verlief, mit ihren Argumenten das speziell viele indigene Frauen weder Spanisch, noch Lesen und Schreiben können aus verschiedenen Gründen der Marginalisierung und Unterdrückung und den Zapatistas, allerdings nur einer kleinen Delegation, Einlass gewährte. Eine Stunde berichtete der Sender, der in weiten Teilen von Chiapas empfangen wird, über die menschenverachtende Politik von Albores Guillen und Zedillo und ihren schmutzigen Krieg der in den Altos von Chiapas(Tzotzil), Norte(Chol) Canadas und Selva(Tzeltal), Zona Fronterizo(Tocholabal), überall gegen Indigenas geführt wird. Worunter wieder speziell die Frauen zu leiden haben! Es wurden dann Erklärungen aus Comunidades aller Windrichtungen Chiapas verlesen, die minutiös eine unglaubliche Reihe von Menschenrechtsverletzungen, Unterdrückungsmethoden, Einschüchterungen, Morden, Anklagen gegen Paramilitärs und die Verwicklung der PRI-Politiker, Polizei und Militärs mit denselben veranschaulichten. Auch wurde wiederholt die Entmilitarisierung und Freiheit für alle polit. Gefangenen der EZLN gefordert. Eine Frau sprach sich auch dafür aus, das endlich eine Verhandlung der wahren Worte und ehrlicher Absichten geführt wird, damit man auch bis zum 4. Themenkreis (Mesa) kommt, wo dann auch die Fragen der Frauen behandelt werden sollen. Überall in der Demo, wo die Indigenas aus ihren kleinen Radios die Stimmen ihrer Companeros hörten, hob sich die Stimmung merklich, auch weil viele Beiträge in mehren Sprachen verlesen wurden und nicht nur in Spanisch! Wärendessen setzte der Demonstationszug seinen Weg zum Hauptplatz fort wo eine kleine Bühne vorbereitet war und ein ungefähr 3,5 Std. dauerndes Mitin (Meeting) abgehalten wurden und etliche Sprecherinnen zu Wort kamen. Die für mich bewegensten Worte kamen von einer Mutter deren Ehemann und Ältester Sohn als Dirigentes der Bewegung(PRD) schon 95 von Polizei und Paramilitärs entführt und umgebracht wurden, die eine schier unendlich Polizei und Gerichtsodysee, Gerechtigkeit und Bestrafung der Täter einfordernd, hinter sich hat. Wo schliesslich doch der Kopf ihres Mannes intentifiziert wurde. Seit eineinhalb Jahren fordert sie die Auslieferung des Kopfes, um ihn christlich begraben zu können. Die letzt Antwort war: “Nur die Ruhe ihr werdet euren Mertyrer schon noch kriegen.” Als Schlusswort meinte sie: “Ich hab’ sie nie als Mertyrer gesehen, aber schön langsam glaub’ ich das sie genau das sind.” Schön an der Demo war die Organisationsform zu beobachten, die verschiedenen Comunidades immer in Blöcken zusammen bliebend und an ihren jeweiligen Trachten unterscheidbar. Es wurden Delegationen aus San Andres, Amatenango Tenejapa, Magdalena, Chenalo, Mitontic, Pantelho, Chamula, Oxchuc, Chilon, Zinacatan, Jajalon, als auch den Munincipios Autonomos de 17 de Noviembre, Francisco Gomez, Tierra y Libertad, San Pedro de Michoacan, Ricardo Flores Magon, Emiliano Zapata, Che Guevara und San Manuel und viele andere mehr gesichtet.