Bei seinem Fest zum 60er, das Gerhard Randa im September 2004 wegen des großen Besucherandrangs in die Wiener Hofburg verlegen ließ, war die Welt noch in Ordnung. Gekommen waren alle mit Rang und Namen, auch die Kollegen aus der HypoVereinsbank (HVB).

Sollten diese Randa jetzt wirklich ablösen, so räumt der Banker seinen HVB-Sessel jedenfalls nicht als Verlierer. Die BA-CA ist einziger Ertragsbringer der HVB.

Mit dem Verkauf der BA-CA an die Münchner hatte Randa 2001 seinen größten Coup gelandet. Die HVB bekam die verlustreichen Geschäfte wie Russland und USA, die BA-CA ganz Osteuropa, Europas Zukunftsmarkt.

Große Deals waren immer nach dem Geschmack des Sozialdemokraten, der 1967 in der "Z" begonnen hatte. 1986 kam Randa in den Vorstand der Creditanstalt (CA), 1990 wurde er Chef der Länderbank; 1991 verheiratete er die beiden roten Institute zur "Bank Austria" (BA).

1997 brachte er fast die Regierung zu Sturz, als seine BA die schwarze CA schluckte. Wenig später brach in der neuen BA-CA die Russland-Krise aus. Mit dem Verkauf an die HVB meisterte Randa auch diese Krise. (gra, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 27./28.11.2004)