London - Die weltbekannte britische Schauspielerin Vanessa Redgrave hat zusammen mit ihrem Bruder Corin eine neue Partei namens Peace and Progress Party gegründet. Diese wolle sich für die Menschenrechte einsetzen und wegen der von der Regierung in London abgesegneten Menschenrechtsverletzungen die Alarmglocken schlagen, sagte Corin Redgrave am Samstag. Mitbegründer der neuen Bewegung ist Azmat Begg, der Vater eines britischen Inhaftierten in Guantanamo.

Corin Redgrave schlug vor, die vier auf dem US-Stützpunkt in Kuba inhaftierten Briten bei der Unterhauswahl auf die Liste der Partei zu setzen, um gegen die Verletzung der Menschenrechte zu protestieren. Die Organisatoren wollen im Frühjahr ein offizielles Programm ausarbeiten und bei der nächsten Wahl Kandidaten anderer Parteien mit einem ausgewiesenen Einsatz für die Menschenrechte unterstützen.

Vanessa Redgrave ist seit langem politisch aktiv. Sie hatte einst die Führung einer trotzkistischen Partei übernommen. Für den tschetschenischen Politiker Achmed Sakajew, der in Großbritannien Asyl erhalten hat, stellte sie eine Kaution in Höhe von 50.000 Pfund (72.000 Euro). Die mittlerweile 67 Jahre alte frühere UNICEF-Botschafterin feierte 1967 in Michelangelo Antonionis Kultfilm "Blow up" den weltweiten Durchbruch. 1978 gewann sie den Oscar für ihre Rolle in dem Film "Julia". (APA/AP)