Rapid setzte die Austria mit einem Sieg unter Druck.

Wien - Herbstmeister Rapid verteidigte vor 8.800 Zuschauern - nur gegen Bregenz (8.400) pilgerten in dieser Saison bisher weniger Fans ins St. Hanappi - nach Startschwierigkeiten dank einer klaren Steigerung nach dem Wechsel mit einem sicheren 4:1-(1:1)-Heimsieg über den Tabellenvorletzten Sturm Graz die Spitzenposition in der Fußball-Bundesliga erfolgreich. Damit verloren die in der Fremde weiterhin sieglosen Grazer auch das dritte Saisonduell mit dem Rekordmeister aus Hütteldorf und bezogen bereits die achte Niederlage in den vergangenen elf Spielen im Hanappi-Stadion.

Gleich die erste schöne Aktion der Hausherren führte zum Tor: Nach Doppelpass mit Lawaree landete in der 22. Minute ein satter 22-Meter-Schuss von Martinez, der sein zweites Saisontor erzielte, im langen Eck. Die Freude über die grünweiße Führung währte aber nur drei Minuten: Nach einem langen Mujiri-Pass nützte Haas einen Schnitzer von Rapid-Schlussmann Payer, der beim Herauslaufen über den Ball und in seinen eigenen Verteidiger Martin Hiden sprang, zum 1:1 (25.). Es war der sechste Saisontreffer für den Teamstürmer.

Der Ausgleich war verdient, denn Sturm spielte nicht nur munter mit den Hütteldorfern mit, sondern verstand es geschickt, den Spielfluss von Rapid zu unterbinden. Vor allem in der Abwehr standen die Gäste sehr sicher, während vorne Haas meist nach Vorlagen von "Freigeist" Mujiri für Gefahr sorgte.

Nach dem Wechsel ging dann Rapid mit mehr Elan zur Sache, dominierte klar und wurde dafür in der 58. Minute belohnt, wobei die Unparteiischen eine Regelwidrigkeit übersahen: Nach einem Freistoß des unter Beobachtung von DFB-Assistenztrainer Joachim Löw stehenden Hofmann kam der Ball via drei Rapid-Spielern glücklich zum völlig freistehenden Dosek, der allerdings aus Abseitsposition mit seinem vierten Saisontor das 2:1 besorgte. Die Sturm-Abwehr übernahm bei dieser Aktion die Rolle der erstaunten Zuschauer und machte auch keinerlei Anstalten, den Treffer zu reklamieren.

Nach der erneuten Führung spielte Rapid dann viel befreiter, kam vermehrt zu Chancen, wobei in der 81. Minute Dmitrovic den durchbrechenden Hofmann foulte und wegen Torraubs ausgeschlossen wurde. Der Sturm-Verteidiger hätte sich diesen Platzverweis ersparen können, denn der gefoulte DFB-Teamkandidat verwandelte den fälligen Freistoß aus gut 20 Metern mit einem perfekten Schuss über die Mauer ins Kreuzeck (83.). Es war das vierte Saisontor für den Rapid-Kapitän. Den Schlusspunkt setzte Kincl, der nach einem Doppelpass Hlinka-Martinez zur Stelle war, in der Nachspielzeit mit seinem siebenten Tor in dieser Saison (92.).(APA)

  • SK Rapid Wien - SK Sturm Graz 4:1 (1:1) Hanappi-Stadion, 8.800 (richtig), Einwaller.

    Torfolge: 1:0 (22.) Martinez 1:1 (25.) Haas 2:1 (58.) Dosek 3:1 (83.) Hofmann (Freistoß) 4:1 (92.) Kincl

    Rapid: Payer - Korsos, Martin Hiden, Adamski, Katzer - Dosek (86. Topic), Hofmann, St. Kulovits (54. Garics), Martinez - Kincl, Lawaree (61. Hlinka)

    Sturm: Gratzei - Ertl, Neukirchner, Verlaat, Dmitrovic - Krammer, J. Säumel, Mujiri (69. Brunmayr), Kienzl (46. Filipovic), Rojas (78. Gercaliu) - Haas

    Rote Karte: Dmitrovic (81./Torraub)

    Gelbe Karten: Keine bzw. Neukirchner, Kienzl