Veitshöchheim - Die rechtsradikalen deutschen Republikaner wollen auch künftig kein Wahlbündnis mit NPD und DVU eingehen. Auf ihrem Bundesparteitag in Veitshöchheim verabschiedeten die Delegierten am Wochenende mit großer Mehrheit eine Resolution, in der die Beteiligung an einer "rechten Volksfront" entschieden abgelehnt wird. Zugleich bestätigten die Republikaner ihren langjährigen Vorsitzenden Rolf Schlierer im Amt. Der 49-jährige Stuttgarter Arzt und Rechtsanwalt hatte sich in der Vergangenheit strikt gegen eine Zusammenarbeit mit NPD und anderen rechtsextremistischen Gruppierungen ausgesprochen.

Schlierer kündigte an, künftig sozialpolitische Themen in den Mittelpunkt zu stellen und dazu die Zusammenarbeit mit Parteien und anderen Organisationen zu suchen, die "sich uneingeschränkt zum Grundgesetz bekennen". In ihrer Resolution erklärten die Republikaner, sie lehnten einen Zusammenschluss mit Parteien kategorisch ab, die den Staat oder die freiheitlich demokratische Grundordnung beseitigen wollten. Ausdrücklich schlossen die Delegierten gemeinsame Aktivitäten und Kandidaturen mit der NPD oder mit neonazistischen Organisationen und deren Umfeld aus.

"Nationale Volksfront" auf breiter Basis

Die NPD hatte jüngst Kooperationsvereinbarungen mit der rechtsextremistischen Deutschen Volksunion (DVU) und verschiedenen meist in freien Kameradschaften organisierten parteiunabhängigen Neonazis getroffen. Auch mit Mitgliedern der Deutschen Partei (DP) und der Deutschen Sozialen Union (DSU) führte die NPD-Spitze nach eigenen Angaben bereits Gespräche. Ziel solle es sein, eine "Nationale Volksfront" auf eine breitere Basis zu stellen als bisher. Die Parteivorsitzenden von DP und DSU, Heiner Kappel und Roberto Rink, richteten allerdings auch Grußworte an die Delegierten des Republikaner-Parteitages. (APA/AP)