Kairo - In der westsudanesischen Krisenregion Darfur sind nach Rebellenangaben erneut 16 Dorfbewohner von arabischen Janjaweed-Milizen ermordet worden. Die Janjaweed hätten am Samstag ein Dorf im Westen der Region überfallen und 16 Menschen getötet, darunter vier Frauen und zwei Kinder, sagte ein Sprecher der Rebellengruppe Sudanesische Befreiungsbewegung (SLM) der Nachrichtenagentur AFP.

Ziel der Milizen sei es, die Bevölkerung zu "terrorisieren und aus der Region zu verjagen". Die SLM habe Beobachter der Afrikanischen Union (AU) alarmiert, um diesen Verstoß gegen den vereinbarten Waffenstillstand festzustellen. Die Leichen der Opfer sollten nicht bestattet werden, bevor die Beobachter vor Ort einträfen, sagte der Sprecher.

Die Rebellen und die sudanesische Regierung hatten am 9. November in der nigerianischen Hauptstadt Abuja ein Protokoll unterschrieben, wonach beide Seiten ihre Kampfhandlungen einstellen und mit der Schutztruppe der Afrikanischen Union zusammenarbeiten. In Darfur kämpfen seit Frühjahr 2003 zwei Rebellengruppen gegen die von Khartum unterstützten arabischen Janjaweed-Milizen. Laut UNO-Schätzungen wurden seitdem etwa 70.000 Menschen getötet und 1,5 Millionen Bewohner in die Flucht getrieben. (APA)