Das Unglück löste Empörung und scharfe Kritik der Angehörigen aus. Nach einem ähnlichen Gasunglück vor drei Jahren seien die "versteckten Gefahren" des Bergwerks bekannt gewesen, gab das staatliche Arbeitsschutzamt in Peking die Klagen der Familien wieder. Als die Bergleute sich geweigert hätten, in der Tiefe zu arbeiten, seien sie unter Androhung von Strafe gezwungen worden.
Berarbeite von Verantwortlichen bedroht
Selbst erfahrene Bergleute hätten aus Sorge um ihre Sicherheit nicht weiter unter Tage arbeiten wollen, aber Verantwortliche der Kohlegrube hätten es ihnen nicht erlaubt, "weil sie die Fördermenge steigern wollten", berichtete ein Angehöriger nach Angaben des Arbeitsschutzamtes einem Journalisten. Es sei gedroht worden, dass sie ihre Arbeit einstellen müssten, wenn sie nicht die Anweisungen befolgten, hieß es auf der Website des Amtes weiter.
Nach der Explosion am Sonntag etwa 8.000 Meter vom Eingang entfernt behinderten hohe Gaskonzentrationen das Vorankommen der Bergungstrupps. Zudem erschwerten dichte Rauchschwaden die Suche nach den Verschütteten. Die Rettungstrupps seien nur wenige Hundert Meter in die Stollen vorgedrungen, bevor dichter Rauch sie gestoppt habe, meldeten staatliche Medien. Zuerst müsse die Ventilation, die schwer beschädigt worden war, wieder hergestellt werden, berichtete Zhao Tiechui, Vizedirektor des Provinzamtes für Produktionssicherheit. Die Provinzregierung ordnete einen Förderstopp in allen Gruben an, die reich an Gasvorkommen sind, um die Sicherheit zu überprüfen. Gas steckt hinter der Hälfte aller Grubenunglücke in China.
Die Explosion überraschte 293 Arbeiter unter Tage. 127 konnten lebend gerettet werden. 43 wurden verletzt, 11 von ihnen schwer. Die meisten erlitten Gasvergiftungen.
Serie von Grubenunglücken