Ministerpräsident Ariel Sharon stellte Ashbel jedoch eine Bedingung. Er müsse seine deutsche Staatsangehörigkeit aufgeben: "Es geht nicht an, dass ein Botschafter eine weitere Staatsangehörigkeit neben der israelischen besitzt."
Israelisches Außenministerium über Sharons Bedingungen erstaunt
Im israelischen Außenministerium herrschte zunächst Erstaunen über die Bedingung Sharons an Ashbel. "Deutschland herrscht doch nicht mehr über Österreich", meinte ein Beamter im Privatgespräch. Bisher war es im israelischen Außendienst üblich, dass ein Diplomat nicht die Staatsbürgerschaft seines Gastlandes besitzen dürfe. Doch eine Überprüfung der Angelegenheit durch einen Sprecher des Ministeriums ergab, dass es mit Pässen von EU-Ländern jetzt "Probleme" gebe, weil die Pässe in der EU nicht mehr nur Nationalpässe seien.
Wie der Sprecher nach einem Gespräch mit Ashbel mitteilte, sei das Problem im Prinzip ausgeräumt, da Ashbel keine Bedenken habe, seinen deutschen Pass aufzugeben.
Ashbel ist ein Veteran unter den israelischen Diplomaten. Er hat in der Vergangenheit an den Botschaften in Deutschland und in Wien gedient.
55-jähriger Ashbel war schon als Diplomat in Wien
Dan Ashbel (55), war bereits zwischen 1986 und 1989 in Wien der zweite Mann in der diplomatischen Vertretung seines Landes. Ashbel, zur Zeit in Haag dienstlich unterwegs, sagte am Sonntag: "Ich halte meinen künftigen Posten als Botschafter in Wien für sehr wichtig und werde alles tun, um die Arbeit so gut wie ich nur kann zu tun."