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Foto: AP/Punz
In kaum einer vergleichbaren Metropole werden so viele Überfälle begangen wie in Wien: Allein Banken und Postämter wurden heuer 63 mal überfallen, berichtet Hannes Scherz von der Kriminaldirektion 1. Südamerikanische Profibanden haben 2004 in der Bundeshauptstadt ebenso zugeschlagen wie drogensüchtige Zettelräuber.

Rund ein Drittel der Raubzüge auf Banken und Postämter in Wien dürfte auf in- und ausländische Profibanden zurückgehen, schätzt Scherz. Einen eindeutigen Modus hätten nur chilenische Täter, die heuer bisher drei Überfälle begangen haben dürften. Ihr Markenzeichen: Mit Brecheisen und Schraubenziehern ausgerüstet, bedrohen mehrere Bandenmitglieder Kunden und Angestellte. Dabei versuchen sie auch, Geldladen aufzubrechen. Laut Scherz dürften ein Postamt in Mariahilf, eine Bank in der Leopoldstadt und zuletzt eine Filiale in Döbling auf ihr Konto gehen.

"Minderwertigen" Überfälle

Woher die übrigen Räuber kommen, ist nicht genau geklärt. Als mögliche Herkunftsländer ausländischer Täter kommen Georgien oder Rumänien infrage, so Scherz.

Eindeutig negativ für die Statistik haben sich die zahlreichen "minderwertigen" Überfälle mittels Zettel oder verbaler Drohung ausgewirkt, räumte Scherz ein. Allein 15 Räuber seien heuer bereits auf mit handgeschriebenen Nachrichten für die Angestellten erfolgreich gewesen. Bis Ende Oktober gab gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres bei Raub eine Zunahme um 9,8 Prozent, bei schwerem Raub um 3,4 Prozent. Scherz: "Das ist heuer das Rekordjahr, so unerfreulich das für uns ist." (APA/DER STANDARD; Printausgabe, 29.11.2004)