Wien - Die börsennotierte Telekom Austria (TA) verhandelt den von ihr geplanten Kauf des führenden bulgarischen Mobilfunkbetreibers MobilTel nunmehr exklusiv. Darauf hat sich die TA nach eigenen Angaben von Montagfrüh in einer Grundsatzvereinbarung mit den Aktionären von MobilTel geeinigt.

Die Kauf-Option würde Telekom Austria das alleinige Recht geben, im späteren Verlauf des Jahres 2005 100 Prozent des bulgarischen Mobilfunkers zu einem Unternehmenswert von zirka 1,6 Mrd. Euro zu erwerben, wovon ein Teil ergebnisabhängig wäre, so die TA weiter.

Finanzierung primär aus Cash Flow, keine Kapitalerhöhung

Im Falle der Ausübung der Kauf-Option will die Telekom Austria (TA) die Akquisition der bulgarischen MobilTel vor allem aus dem Cash Flow finanzieren. TA beabsichtige keine Kapitalerhöhung zur Finanzierung der potentiellen Akquisition und werde mit dem momentan laufenden Aktienrückkaufsprogramm fortfahren, erklärte das österreichische Unternehmen am Montag weiter.

Per 30.6.2004 hatte MobilTel ungefähr 2,75 Mio. Kunden und ist somit mit einem Marktanteil auf Kundenbasis von ungefähr 67 Prozent der größte Mobilfunkbetreiber in Bulgarien. In den 12 Monaten vor 30.6.2004 verzeichnete MobilTel auf Proforma-Basis Umsätze in Höhe von ungefähr 455 Mio. Euro und ein EBITDA von etwa 290 Mio. Euro.

MobilTel gehört einem Konsortium von österreichischen und internationalen Finanzinvestoren. 40 Prozent wurden von sieben Investmentgesellschaften rund um ABN Amro Capital, Citigroup und CVP gekauft. Die restlichen Anteile gehören zu 40 Prozent dem österreichischen Geschäftsmann Martin Schlaff, je 10 Prozent halten der Industrielle und frühere ÖVP-Obmann Josef Taus und der Berater Herbert Cordt.

Die TA ist mit einem Gruppenumsatz von 3,9 Mrd. Euro und 13.900 Mitarbeitern (per Ende 2003) das führende Telekommunikationsunternehmen Österreichs. Der TA-Aufsichtsrat hatte erst am Donnerstag vergangener Woche grünes Licht für Verhandlungen über eine MobilTel-Übernahme gegeben. (APA)