Rangun - Burma hat Oppositionsangaben zufolge den
Hausarrest für die Menschenrechtlerin und Friedensnobelpreisträgerin
Aung San Suu Kyi verlängert, während zahlreiche Gefangene amnestiert
wurden. Die Polizei habe Suu Kyi offiziell davon unterrichtet, sagte
der Sprecher ihrer Partei, der Nationalen Liga für Demokratie (NLD),
am Montag. Es seien keine weiteren Einzelheiten bekannt.
Den Sicherheitsgesetzen des Landes zufolge kann ein Hausarrest von
bis zu einem Jahr wegen der Gefahr durch subversive Elemente verhängt
werden. Dies bedeute, dass der Arrest mindestens bis September 2005
gelten könnte, sagte der Sprecher. Es war zunächst keine
Stellungnahme der Behörden zu erhalten.
Suu Kyi war im Mai vergangenen Jahres festgenommen und an einem
geheimen Ort festgehalten worden. Im September wurde sie nach einer
Operation in ihr Haus in Rangun gebracht, wo sie unter Hausarrest
steht. "Wir haben erfahren, dass am vergangenen Samstag
Polizeifahrzeuge auf das Gelände (ihres Hauses) gefahren sind. Später
haben wir dann gehört, dass die Polizei sie darüber informierte, dass
ihr Hausarrest verlängert wurde", sagte der NLD-Sprecher.
Die 59-jährige Suu Kyi ist die Leitfigur der Demokratiebewegung
Burmas. Ihre Partei hat 1990 einen erdrutschartigen Sieg erzielt. Die
Militärregierung ließ sie aber nicht an die Macht. Das Land steht
seit 1962 unter Führung der Armee. Suu Kyis Verhaftung im vergangenen
Jahr wurde von westlichen Ländern und von den südostasiatischen
Nachbarn Burmas scharf kritisiert. Die Menschenrechtsanwältin erhielt
1991 den Friedensnobelpreis. (APA/Reuters)