Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, den Umsatz und damit den Aktienkurs der Ision kurz vor deren Verkauf 2001 durch Scheingeschäfte künstlich in die Höhe getrieben zu haben. Falk veräußerte die Firma für 812 Mio. Euro an die britische Energis plc., ein nach heutigem Stand weit überhöhter Verkaufspreis. Hinsichtlich des Betrugsvorwurfs teilte das Landgericht mit, dass sich der Schaden auf 46,7 Mio. Euro belaufen könnte.
Falk drohen bei einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft. Seine U-Haft war mehrfach geprüft worden. Die Hamburgische Justiz lehnte eine Freilassung aber wiederholt ab, weil Fluchtgefahr bestehe.
Nach Angaben des Landgerichts gab es in Hamburg noch nie einen Wirtschaftsprozess mit solcher Komplexität. 13 Rechtsanwälte seien mit der Verteidigung der sechs Angeklagten beschäftigt, die Akte umfasse rund 700 Ordner. Zur Verfahrensdauer könnten daher keine Angaben gemacht werden, zunächst seien Termine bis Ende Juni 2005 angesetzt.
Energis hat Falk außerdem auf 763 Mio. Euro Schadenersatz verklagt. Laut Landgericht hat das britische Unternehmen einen Adhäsionsantrag gestellt, um den Schadenersatz im Falle eines Schuldspruchs schon im Strafverfahren geltend zu machen.