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Während im EU-Schnitt auf 10.000 Einwohner statistisch gesehen 2,4 Post-Standorte (Postämter und Post-Partner) kommen, sind es in Österreich nur knapp 2,1 Standorte.

Foto: Cremer
Wien - Keine andere Post in Europa hat im Zeitraum 1998 bis 2003 so viele Postämter zugesperrt wie die Österreichische Post AG. Das geht aus einem aktuellen EU-25-Vergleich des deutschen Wissenschaftlichen Instituts für Kommunikationsdienste (WIK) im Auftrag der EU-Kommission hervor. Demnach hat die Zahl der Poststandorte pro 10.000 Einwohner in Österreich - vor allem im Rahmen der Schließungswelle 2002 - um etwa 35 Prozent abgenommen, gefolgt von Finnland und Dänemark, wo die Postamtsdichte aber im Vergleich nur um knapp 15 Prozent abgenommen hat.

Unteres Mittelfeld beim Filialnetz

Vor der geplanten neuerlichen Schließung von 350 bis 380 Postämtern im kommenden Jahr liegt die Österreichische Post schon derzeit mit ihrem Filialnetz im unteren Mittelfeld. Während im EU-Schnitt auf 10.000 Einwohner statistisch gesehen 2,4 Post-Standorte (Postämter und Post-Partner) kommen, sind es in Österreich nur knapp 2,1 Standorte. In Deutschland ist das Postämter- und Post-Partner-Netz allerdings mit 1,54 Filialen pro 10.000 Einwohner noch dünner, ebenso in Dänemark (1,95 Standorte auf 10.000 Einwohner), Holland (1,49) und Belgien (1,3). In Frankreich hingegen kommen auf 10.000 Einwohner noch 2,9 Post-Standorte.

Unterschiedliche Partner-Dichte

Starke Unterschiede zwischen den Ländern gibt es, was die Auslagerung der Post-Dienste an Post-Partner - in erster Linie an Greißler - betrifft. In Großbritannien etwa sind fast 97 Prozent aller Post-Standorte derartige Post-Partner, nur vier Prozent der Postämter betreibt die Royal Post noch selbst. Auch in Deutschland ist laut Studie beinahe schon jeder zweite Post-Standort an einen privaten Händler abgegeben worden. In Österreich liegt der Anteil der Post-Partner und -Servicestellen an den gesamten Standorten derzeit bei etwa 10 Prozent. (APA)