Dresden - Im Streit um die vorläufig verbotene
Inszenierung von Gerhart Hauptmanns "Die Weber" bemüht sich das
Dresdner Staatsschauspiel um eine beschleunigte Entscheidung. Das
Theater versucht nach Angaben seines Sprechers Wilm Heinrich, die
bisher für den 11. Jänner angesetzte Verhandlung beim Landgericht
Berlin auf einen früheren Termin vorziehen zu lassen. Dadurch solle
eine Entscheidung vor dem nächsten Aufführungstermin Ende Dezember
erreicht werden, sagte er am Montag.
Umstrittene Chorszenen
Das Gericht muss über den Widerspruch des Theaters zu einer
einstweiligen Verfügung gegen die Inszenierung befinden. Durch den
Beschluss hatte in der vergangenen Woche der Verlag Felix Bloch
Erben, der die Bühnenrechte an den "Webern" besitzt, die Aufführung
mit den umstrittenen vom Regisseur eingefügten Chorszenen verbieten
lassen. In ihnen werden unter anderem Politiker und Prominente
beschimpft.
Bessere Argumente
Das Theater möchte seine umstrittene Inszenierung am 29. Dezember
zeigen. "Ansonsten müssen wir nun erst einmal sehen, wer die besseren
Argumente hat", sagte Heinrich. In jedem Fall wolle Intendant Holk
Freytag bei der mündlichen Verhandlung in Berlin selbst anwesend
sein, um den Standpunkt des Theaters zu erläutern. (APA/dpa)