Riga - Lettlands designierter Ministerpräsident Aigars Kalvitis hat die beiden erst vor wenigen Stunden als Kabinettsmitglieder nominierten Ex-Premiers Andris Skele und Einars Repse wieder aus seinem Regierungsteam genommen. Kalvitis gab keine Gründe für die Änderungen an. Er sagte lediglich, beide Ex-Regierungschefs seien "starke Politiker" aber auch kontroversielle Persönlichkeiten. Repses Partei, die "Neue Ära", kündigte daraufhin an, aus der Koalition unter Kalvits auszutreten.

Lettlands Präsidentin Vaira Vike-Freiberga hatte laut der lettischen Nachrichtenagentur LETA gegenüber Kalvitis den Wunsch geäußert, die beiden ehemaligen Ministerpräsidenten sollten nicht als Gesundheits- bzw. Verteidigungsminister der künftigen breiten Mitte-Rechts-Regierung angehören. Bereits Montag früh hatte die NGO "Transparency International" schwere Bedenken gegen Skele als Minister geäußert.

Der geschasste Repse sagte am Nachmittag, die Entscheidung sei ein "wohl inszeniertes politisches Theater", um seine Partei aus der Regierung zu schießen. Der in letzter Zeit politisch im Abseits gestandene Skele sei nur zum Schein nominiert worden, fügte der Chef der Partei "Neue Ära" hinzu.

Der Fraktionschef der "Neuen Ära", Krisjanis Karins, drohte mit dem Austritt aus der Koalition, sollte Repse keinen Kabinettsposten erhalten. Diese Drohung wurde später in die Tat umgesetzt, wie die LETA berichtete. (APA)