Innovationen
Microsoft und RealNames: Schlüsselworte statt URL
Keywords sollen komplizierte Adressen ablösen
Microsoft beteiligt sich zu 20 Prozent an der Software-Firma RealNames
,
berichten amerikanische Medien. Damit verstärkt der Software-Gigant sein
Engagement in die Entwicklung neuer Standards, die die Navigation im Internet
erleichtern sollen. Ergänzend zu der Investition in RealNames will Microsoft
mit der Internet Engineering Task Force (IETF) zusammenarbeiten, um einen
Standard für Internet-Schlüsselbegriffe zu etablieren.
RealNames hat ein Tool entwickelt, das den Zugriff auf Web-Seiten
ausschließlich über die Eingabe von Schlüsselbegriffen ermöglicht. Die URL
tritt dabei in den Hintergrund und ist für den Benutzer nicht ersichtlich. Im
Idealfall führen einige aussagekräftige Schlüsselbegriffe anstelle der meist viel
zu langen URL direkt zu der gesuchten Web-Site. So gelangt man etwa durch
Eingabe von "Ford Explorer" zu Fords Online-Ausstellungsraum mit der URL
"http://www.fordvehicles.com/vehiclehome.asp". Firmen oder Betreiber einer
privaten Homepage können Schlüsselbegriffe bei RealNames gegen Zahlung
registrieren. Diese werden in einer Datenbank verwaltet, die der verwendete
Browser oder die Suchmaschine abfragt. Einige große Firmen haben sich schon
auf das System gestürzt: eBay beispielsweise hat hunderte von
Schlüsselwörtern für die diversen Seiten seiner Homepage bei RealNames
registriert. Dennoch hat die Firma noch Probleme, flächendeckende
Verbreitung für seine Navigationshilfe zu finden. Daher hat RealNames im
Herbst letzten Jahres seine Software freigegeben, um möglichst viele
Entwickler von Web-Browsern oder Internet-Seiten für einen Einbau des Tools
und eine Verbreitung des Konzepts zu gewinnen.
Das RealNames-Konzept ist ein Add-on für Suchmaschinen und Portale.
Surfer, die sich über Schlüsselbegriffe aus der RealNames-Datenbank durchs
Web hangeln wollen, müssen also ihre Suche über eine Web-Site starten, die
das Konzept unterstützt. Derzeit greifen unter anderem AltaVista, Infoseek,
AOL und MSN auf die Datenbank zu. Auch der Internet-Explorer liefert bereits
Suchergebnisse aus dem RealNames-Archiv. (heise)