Nestlé gab den Teilnehmern vor, die geplante Veränderung des Konzerns vom Lebensmittelhersteller zur "Nutrition-, Health- und Wellness-Company" wissenschaftlich in Ansätzen zu durchleuchten. Die jungen Kritiker hingegen vertreten die Ansicht: "Nestlé hat auf einer Uni nichts verloren", wie einer der Sprecher der durch einen Ordnerdienst von der Preisverleihung abgeschirmten Demonstranten zum STANDARD sagte.
Nestlé-Finanzvorstand Wolfgang Reichenberger sagte dann auch in seiner Rede an die Preisträger: "Das zeigt uns, dass wir noch einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten haben." Nestlé ist seit Jahrzehnten im Visier von Globalisierungskritikern, unter anderem wegen des Verkaufs von Muttermilch-Ersatzprodukten in Entwicklungsländern. Reichenberger dazu: "Wir waren bei der Ausarbeitung eines diesbezüglichen Kodex mit der Weltgesundheitsorganisation bereits Anfang der 80er-Jahre federführend."
Nestlé schrieb den Wissenschaftspreis heuer zum neunten Mal aus, erstmals wurden keine "fertigen" Diplomarbeiten prämiert, sondern Essays zu einem Thema gefordert.