Berlin - Mit einer Reihe von Pilotprojekten wollen
Frankreich und Deutschland nach einem Zeitungsbericht in den
kommenden fünf Jahren ihre Außenpolitik stärker als bisher
koordinieren. Das deutsche "Handelsblatt" berichtete am Dienstag
unter Berufung auf Informationen aus dem Auswärtigen Amt in Berlin,
geplant seien die gemeinsame Nutzung von Botschaften und erstmals
auch gemeinsame Weisungen an die Auslandsvertretungen.
Als Fernziel sähen Frankreichs Außenminister Michel Barnier und
sein deutscher Kollege Joschka Fischer gemeinsame Botschafter für
beide Länder. In Berlin und Paris werde aber betont, dass die
Initiative dem geplanten Europäischen Auswärtigen Dienst keine
Konkurrenz machen, sondern ihn ergänzen solle. Beide Regierungen
seien sich aber einig, dass sie ihre Außen- und Sicherheitspolitik so
eng wie möglich abstimmen wollten. Das hätten der deutsche
Bundeskanzler Gerhard Schröder und Frankreichs Staatspräsident
Jacques Chirac zum 40. Jahrestag des deutsch-französischen
Freundschaftsvertrags 2003 vereinbart.
Beide Regierung arbeiten seit Jahren eng zusammen. Dazu gehören
unter anderem gemeinsame Kabinettssitzungen. Das "Handelsblatt"
erinnerte daran, dass Schröder, der den Brüsseler EU-Gipfel im
Oktober 2003 vorzeitig verlassen musste, Chirac die Vertretung
Deutschlands übertrug. Diese Geste habe in Frankreich großen Eindruck
hinterlassen. (APA/Reuters)