"Schulfreiräume sind wichtige Begegnungsorte für Kinder und Jugendliche außerhalb des Unterrichts. Sie sind öffentliche Räume, in denen in den Pausen, in der Nachmittagsbetreuung sowie vor und nach der Schule selbstorganisiert gespielt wird, es sind aber auch Orte, die zum Laufen, Ballspielen, zum Verstecken, und um sich zu treffen genützt werden. Entsprechend angelegte Schulfreiräume eignen sich auch für den Unterricht und können eine Fülle von Natur- und Bewegungserfahrungen bieten. Sie eignen sich für Biologie- und Sportunterricht, aber auch für das Lernen in Kleingruppen in anderen Fächern", fasst die die Referentin Heide Studer ihre Vorstellungen zusammen. Sie ist Teilhaberin des Landschaftsplanungsbüros tilia in Wien und NÖ und Mitglied des Arbeitskreises Schulfreiräume des Österreichischen Instituts für Schul- und Sportstättenbau.

"In vielen Fällen nutzen Mädchen und Buben/Burschen Freiräume unterschiedlich. Wer zu welcher Zeit wie viel Platz erhält, welche Spiele sich durchsetzen, gegen wen sich Aggressionen richten und wer sich zurückzieht, hängt auch mit gesellschaftlichen Geschlechterbildern zusammen", meint dazu die Leiterin des Büros für Mädchenförderung, Teresa Lugstein.

Bei diesem Vernetzungstreffen werden die Ergebnisse der Lehrveranstaltung Schulhöfe – Orte für Mädchen und Buben an der Universität Salzburg, Gendup – Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung im Frühling 2004 vorgestellt. Studentinnen der Kommunikationswissenschaften, Psychologie und Soziologie untersuchten am Beispiel von vier Salzburger Volksschulen die Nutzung von Schulfreiräumen. Dabei achteten sie besonders auf die Geschlechterverhältnisse: Welche Spiele spielen Mädchen und Buben, wo halten sie sich auf und wie kommunizieren sie? (red)