Österreichs größter Tourismuskonzern, das Österreichische Verkehrsbüro , startet in Kooperation mit der Telekom Austria in seinen Reisebürofilialen ein kostenloses Zusatzservice: Kunden können sich ab sofort in rund 80 der insgesamt 120 Filialen von Reiseexperten, die per Videokonferenz über den Computer aus ganz Österreich live zugeschaltet werden, über verschiedenste Reisedestinationen beraten lassen, sagte Verkehrsbüro-Generaldirektor Dieter Toth am Dienstag bei einem Pressegespräch.

700.000 Euro

Mit diesem Service, dessen Entwicklung und Implementierung 700.000 Euro gekostet hat, und weiteren Aktivitäten soll der Umsatz der Touristik-Sparte 2005 um 10 Prozent auf 280 Mio. Euro gesteigert werden, prognostizierte Verkehrsbüro-Finanzchef Harald Nograsek. Mit dieser "Weltneuheit" stoße das Verkehrsbüro in eine "neue Dimension der Reisebüroberatung", das gesamte Reisewissen der Konzernmitarbeiter könne so "in jede einzelne Filiale" gebracht werden, betonte Toth. Sollte das Kartellgericht wie erwartet grünes Licht für die geplante Übernahme der Ruefa-Reisebüros geben, könnten die Videokonferenzen auch dort implementiert werden, sagte Toth. Künftig sei jedenfalls ein "flächendeckendes Service" geplant.

Deatils

Für Detailfragen oder ausgefallene Reisewünsche von Reisebüro-Kunden stehen aktuell rund 80 bis 100 ausgewählte Verkehrsbüro-Mitarbeiter als Experten für verschiedenste Destinationen zur Verfügung, künftig soll auch auf externe Experten bei Reiseveranstaltern, Hotelketten und Fluglinien zugegriffen werden. Zusätzlich ist derzeit eine Datenbank mit geografischen Landkarten - etwa für die Gestaltung von individuellen Rundreisen - im Aufbau.

Die Reisebüros werden "eine große Renaissance erleben" und werden nur sterben, wenn sie sich nicht weiterentwickeln, ist Toth überzeugt. Rund 65 bis 70 Prozent der Reisenden würden auch künftig Reisebüros nutzen. Die neue "Expertline" diene auch der generellen Weiterbildung der Verkehrsbüro-Mitarbeiter, in die das Verkehrsbüro jährlich 1 Mio. Euro investiere.

Voice over IP

Die technische Basis für die Videokonferenzen sei Breitband-Internet, in einer zweiten Ausbaustufe soll auch Internettelefonie (Voice over IP) eingesetzt werden, sagte der Bereichsleiter für Geschäftskundenlösungen bei der Telekom Austria, Anton Steinringer. Über ein so genanntes Virtual Private Network (VPN) seien alle 300 Verkehrsbüro-Reisebüromitarbeiter vernetzt, über dieses VPN könne auch die aktuelle Verfügbarkeit der jeweiligen Reiseexperten abgefragt werden, wenn der Kunde in einer Reisebürofiliale eine Detailberatung durch einen Experten wünscht.(APA)