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NOVARA-Expedition: Ein Dreimastschoner-Forschungsschiff soll 2007 in See stechen und angelehnt an die Expedition der kaiserlich-königlichen Fregatte "Novara" (1857 bis 1859) zwei Jahre um die Welt segeln.

Foto: apa/tsc charter
Wien - Triest und Gibraltar wären die ersten Stationen auf der Forschungsreise. Die "Novara" soll wieder in See stechen. Gestern, Dienstag, wurde ein Forschungsprojekt vorgestellt, bei dem ein Schiff zwei Jahre lang auf den Weltmeeren unterwegs sein soll. Das Schiff wird dabei als mobiles Forschungslabor geführt.

Assoziationen zu der einst von Erzherzog Ferdinand Maximilian initiierten Expedition der Fregatte "Novara" (1857-1859) sind erwünscht. 2007 jährt sich der Start der Expedition zum 150. Mal. Damals war die Expedition eine Pioniertat mit ungewissem Ausgang, die Aufsehen erregte und bei der unter anderen der Wissenschafter Alexander von Humboldt Erkenntnisse über Fauna und Flora mit nach Hause brachte.

Auch die nun vorgestellte Expedition "Novara 2007-2009" klingt spektakulär, allerdings ist das Unternehmen von kommerziellem Druck begleitet, da die Organisatoren, die Dogma 3 Werbe-und Projektagentur sowie ein angeschlossener Verein, damit nicht in der finanziellen Katastrophe landen möchten.

Geplant ist, Unternehmen und Wissenschaftsbetrieben das mobile Seelabor zu vermieten. Einen geeigneten Drei-Mast-Schoner hat man bereits bei einer deutsch-niederländischen Reederei gefunden. Manuel Lommatzsch (TSC Charter): "Man braucht ein Schiff mit Tiefgang, damit es ruhig auf dem Meer liegt." Satelliten- und Antriebssysteme, neue Segel- und Mastmaterialien sollen getestet werden. Angestrebt wird eine Kooperation mit "Galileo", dem geplanten europäischen Satellitensystem.

Welche Unternehmen auf dem Schoner die Reise antreten werden, darüber gibt es "Gespräche". Konkretes könne man noch nicht sagen, sagt Christoph Hermann Benedikter, einer der Organisatoren. Das bisher rein österreichische Projekt muss sich jetzt nach internationalen Partnern und Sponsoren umschauen.

Davon abhängig ist die Finanzierung. Benedikter nennt Kosten von "fünf bis acht Millionen Euro". Ursprünglich war man vom dreifachen Betrag ausgegangen. Aber man habe im Konzept die Laboranlagen reduziert, "weil das das eminent Teure ist". (aw/DER STANDARD, Printausgabe, 1.12.2004)