Ministerium lehnt ab
Das russische Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Handel lehnt dagegen die mögliche Ersteigerung durch die Gazprom-Tochter ab. Dies wie auch andere Zukäufe durch Gazpromneft stünden im Widerspruch zu einem mittelfristigen Regierungsprogramm, sagte ein Sprecher. Das bis 2008 konzipierte Programm sei ein offizielles Dokument, das unter anderem den "Ausstieg des Staates aus konkurrenzfähigen Sektoren der Wirtschaft" vorsehe. Dazu gehöre auch die Ölindustrie. "Gazpromneft verstößt gegen diese Bestimmung des Programms", sagte er.
Julia Sworykina von dem zum Ministerium gehörenden Institut für makroökonomische Forschung ist dagegen der Ansicht, dass die Vergrößerung von Gazprom "den Markt berechenbarer machen wird". "Die Folgen des geplanten Geschäfts lassen sich im Moment jedoch nicht eindeutig vorhersagen." Aber ein Hypermonopol im Öl- und Gassektor werde eindeutig die ökonomische Sicherheit des Landes festigen, sagte sie der Agentur Itar-Tass.
Deutsche Bank empfiehtl Zukauf
Die Deutsche Bank berät Gazprom bei der Entwicklung seiner Tochter Gazpromneft, die nach der Übernahme des staatlichen Ölkonzerns Rosneft gegründet wurde. Der weltweit größte Gasproduzent will sich auch als großes Ölunternehmen positionieren. Die Deutsche Bank habe Gasprom empfohlen, sich bei Yuganskneftegas wie auch den sibirischen Konzernen Sibneft und Surgutneftegas einzukaufen.
Nach russischen Medienberichten stelle die Bank bereits eine Finanzierung dafür zusammen. Die russische Regierung will mit der Zwangsversteigerung der Yukos-Fördertochter einen Teil der Steuerschulden des Mutterkonzerns in Höhe von knapp 15 Mrd. Euro decken. Der Einstiegspreis für drei Viertel der Yuganskneftegas-Aktien liegt bei 6,6 Mrd. Euro.
Erster Schritt zur Yukos-Liquidierung