Paris/Teheran - Der Iran und das EU-Trio Deutschland, Frankreich und Großbritannien wollen ihre Verhandlungen über Teherans Atomprogramm Mitte Dezember fortsetzen. Ziel sei der Abschluss eines langfristigen Abkommens, das "objektive Garantien über die ausschließlich zivile Nutzung des iranischen Atomprogramms geben" solle, sagte die stellvertretende französische Außenamtssprecherin Cécile Pozzo di Borgo am Dienstag.

Der iranische Atombeauftragte Hassan Rohani erklärte indes, Teheran habe die Anreicherung von Uran nur vorübergehend ausgesetzt. Am Vortag hatte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) den Stopp der Anreicherung bestätigt. Das EU-Trio hatte den Iran am 15. November in Paris dazu gebracht, seinen Verzicht auf die Urananreicherung zu erklären. Deutschland, Frankreich und Großbritannien wollten damit verhindern, dass der Atomstreit vor den UNO-Sicherheitsrat kommt, wo Teheran Sanktionen drohen.

Vor allem die US-Regierung verdächtigt das Land, sein Atomprogramm nicht nur zu zivilen Zwecken zu betreiben. Sie schloss nicht aus, den Fall noch vor den Sicherheitsrat zu bringen. Teherans Atombeauftragter Rohani erklärte, sein Land werde entgegen den US-Bestrebungen niemals vollständig auf die Verarbeitung des radioaktiven Materials verzichten. (AFP/DER STANDARD, Printausgabe, 1.12.2004)