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In den kommenden Jahren wollen die Casinos Austria bis zu 40 Millionen Euro in die Spielbanken Niedersachsen investieren.

Foto: APA/Casinos
Wien/Hannover - Es sei der "bisher größte Expansionsschritt" des Casinos-Austria-Konzerns: Für 90,6 Millionen Euro übernimmt die österreichische Glücksspielgruppe zehn Standorte mit 500 Arbeitsplätzen in Niedersachsen, die bisher im Eigentum des Landes standen. Dies wurde am Dienstag bekannt gegeben. Die Landesregierung in Hannover hat in ihrer Kabinettssitzung grünes Licht für den Deal gegeben, der Sanktus vom Parlament steht noch aus, ist aber nur Formalität.

Investitionen von 40 Millionen Euro

Damit wird die CasAG erstmals auch in Deutschland operativ. Bis dato betrieb der Konzern insgesamt 53 Kasinos auf allen Kontinenten sowie 14 Casinos an Bord von Kreuzfahrtschiffen.

Casinos-Vorstand Paul Herzfeld zum STANDARD: "Die Betriebe sind in einem guten Zustand, aber nur bis zu einem gewissen Grad ausgebaut." Es gebe keine Veranstaltungsräume und nur teilweise Gastronomie. In den kommenden Jahren sollen bis zu 40 Millionen Euro in die Spielbanken gesteckt werden. Im Geschäftsjahr 2003/04 erwirtschafteten die Spielbanken Niedersachsen einen Bruttospielertrag von rund 108 Millionen Euro. Ziel von Casinos Austria sei es, den zuletzt rückläufigen Ertrag wieder zu steigern.

Mit dem Kauf der niedersächsischen Kasinos hat die CasAG den Fuß in der Tür des deutschen Internet-Glücksspielgeschäftes. Mit einem neuen Gesetz, das gleichzeitig mit dem Kauf verabschiedet werden soll, darf nur ein Angebot ähnlich dem österreichischen Win2day.at für die Niedersachsner - das Bundesland hat insgesamt immerhin acht Millionen Einwohner - eingerichtet werden. "Die Glücksspielgesetzgebung in Deutschland ist weiter im Fluss", sagt Herzfeld, ohne freilich konkreter zu werden.

Die Casinos Austria haben derzeit in Sachen Expansion einen ganz guten Lauf: So wurde heuer die erste und einzige Kasinolizenz in Brüssel an die Österreicher vergeben (Eröffnung: 2005). Weitere Projekte in Westeuropa seien im Fokus, so Herzfeld.

Schiff in Florida

Mit Florida als Basis will die CasAG außerdem gemeinsam mit US-amerikanischen Investoren ein spezielles Kasinokreuzfahrtschiff betreiben. Die Entscheidung darüber, ob dieses Projekt realisiert werden soll, werde in ein bis zwei Monaten fallen, so Herzfeld im STANDARD-Gespräch. (Leo Szemeliker, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 1.12.2004)