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APA/ROLAD SCHLAGER

Zur Refinanzierung des Erwerbs der rumänischen Petrom und zur Stärkung der Kapitalbasis für weiteres Wachstum holt sich die OMV rund 1 Mrd. Euro durch eine Kapitalerhöhung und die Ausgabe einer Wandelanleihe.

Foto:OMV
Wien - Zur Refinanzierung des Erwerbs der rumänischen Petrom und zur Stärkung der Kapitalbasis für weiteres Wachstum holt sich der österreichische Energiekonzern OMV am Kapitalmarkt rund 1 Mrd. Euro durch eine Kapitalerhöhung und die Ausgabe einer Wandelanleihe. Das hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats am Dienstag beschlossen.

Der gesamte Kaufpreis für den mehrheitlichen Erwerb der Petrom steht nun mit 1,5 Mrd. Euro fest, wie die OMV am Mittwoch bekannt gab. Allerdings könnte sich das bisher für das 4. Quartal 2004 geplante Closing des Deals bis Anfang 2005 verzögern.

Petrom-Kaufpreis nun mit 1,499 Mrd Euro fix

Der Kaufpreis für 33,34 Prozent der Anteile an Petrom beträgt 669 Mio. Euro. Weitere 830 Mio. Euro werden im Rahmen einer Kapitalerhöhung bei Petrom, bei der die OMV ihren Anteil auf 51 Prozent erhöhen wird, in das Unternehmen fließen. Diese Mittel dienen der Finanzierung künftiger Investitionen bei Petrom, so die OMV heute. Der gesamte Deal kostete somit knapp 1,499 Mrd. Euro. Bisher war die Bandbreite mit 1,39 bis 1,51 Mrd. Euro angegeben worden.

Mit dem Closing wird die Eigentümerstruktur der Petrom nach Angaben der OMV von Mittwoch wie folgt aussehen: OMV 51,00 Prozent, Rumänisches Ministerium für Wirtschaft und Handel 40,74 Prozent, EBRD 2,03 Prozent, Streubesitz 6,23 Prozent. Zuletzt war offen gewesen, ob die Europäische Entwicklungsbank EBRD einen von ihr gewährten Kredit tatsächlich in eine Beteiligung von bis zu 2,1 Prozent umwandelt.

Zeichnungsfrist startet morgen

Die Zeichnungsfrist für die bis zu 3 Mio. neuen Aktien der OMV-Kapitalerhöhung startet diesen Donnerstag, wobei für je neun alte Aktien eine neue Aktie bezogen werden kann. Der maximale Bezugs- und Angebotspreis beträgt 250 Euro. Der Preis soll am 16. Dezember festgelegt und tags darauf publiziert werden. Die Erstnotierung der Aktien an der Wiener Börse ist für 22. Dezember geplant.

Am Dienstag hatten die OMV-Aktien an der Wiener Börse mit 198,45 Euro geschlossen, um 3,43 Prozent unter dem Vortagesschluss. Gemessen daran macht die Aktienemission bis zu knapp 600 Mio. Euro aus.

Wandelschuldverschreibung

Weiters begibt die OMV bis zu 2 Mio. Anleihen im Gesamtnominale von bis zu 550 Mio. Euro, von denen jede zur Wandlung in eine Aktie der OMV Aktiengesellschaft berechtigt. Die Wandelschuldverschreibung wird eine Laufzeit von 4 Jahren, einen Kupon mit noch festzulegender Verzinsung und einen maximalen Wandlungspreis von 350 Euro haben. Jeweils 27 alte Aktien berechtigen zum Bezug von 2 Wandelschuldverschreibungen. Auch hier soll der Preis am 17. Dezember veröffentlicht werden.

Ab 22. Dezember sollen die Aktien und die Anleihen an der Wiener Börse notieren. Als Lead Manager der Emissionen agieren Deutsche Bank, Erste Bank und Merrill Lynch.

Neue Investorengruppen ansprechen

Die Kombination von Kapitalerhöhung und Wandelschuldverschreibung ermöglicht der OMV laut ihrem Finanzvorstand David C. Davies, ein breites Spektrum von Investorengruppen anzusprechen: "Wir erreichen damit Investoren, deren Fokus auf Aktien liegt - sowie auch jene, die sich für Fremdkapital bzw. Wandelanleihen interessieren."

Wachstum konsequent fortsetzen

Generaldirektor Wolfgang Ruttenstorfer sagte die Kapitalerhöhung unterstütze die OMV, ihr Wachstum konsequent fortzusetzen und die Effizienz des Unternehmens zu steigern. Künftig werde die OMV ihre Führungsposition in Mitteleuropa weiter ausbauen.

Mit der Übernahme von 51 Prozent an der rumänischen Petrom wird die OMV in ihrer 12 Länder umfassenden Kernregion des Donauraums von Süddeutschland bis Rumänien beim Absatz von Mineralölprodukten über einen Marktanteil von 18 Prozent verfügen.

Mit einem Konzernumsatz von 7,64 Mrd. Euro und einem Mitarbeiterstand von 6.137 im Jahr 2003 sowie einer Marktkapitalisierung von rund 5 Mrd. Euro ist die OMV AG das größte börsennotierte Industrieunternehmen Österreichs.

(APA)