Der Halbbruder des deutschen Kanzlers Schröder veröffentlicht ein Buch - Das Verhältnis der beiden ist eher schlecht ...
Redaktion
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"Ich hoffe, dass Doris ihm das zum Nikolaustag schenkt." Am 6. Dezember kommt das Buch von Lothar Vosseler und seinem Mitautor Ernest Buck heraus; Titel: "Der Kanzler, leider mein Bruder, und ich". Lothar Vosseler, 57 Jahre alt, ist der jüngere Halbbruder des 60-jährigen Bundeskanzlers Gerhard Schröder. Er hofft, dass zumindest Kanzlergattin Doris, deren Hundeaccessoires bei einer Drogeriekette gerade reißenden Absatz finden, Verständnis für ihn und seine finanzielle Situation hat.
Vosseler will bei seinem Auftritt vor der Auslandspresse nur wenig über den Inhalt verraten, da passen sein Mitautor und die Verlagsmanagerin schon auf. Als Abrechnung mit seinem berühmten Bruder will Vosseler das Werk auch nicht verstehen, Koautor Buck sieht es sehr wohl so: "Es ist ein Hilferuf."
In den vergangenen neun Jahren war der gelernte EDV-Fachmann meist arbeitslos, derzeit ist er Bäckereiberater. Dass ihm sein Bruder als Bundeskanzler keinen Job verschafft hat, kreidet ihm Vosseler am meisten an. Er bekennt offenherzig: "Natürlich will ich Geld mit dem Buch verdienen." Seit einigen Wochen sind Auszüge aus dem Buch als Abdruck auf Taschentüchern in Trafiken zu kaufen.
Das Kanzleramt hat bisher offiziell nichts gegen die Veröffentlichung unternommen. Aber Vosseler wurde kurzfristig von der Feier zum 91. Geburtstag der gemeinsamen Mutter Erika, die vergangenen Sonntag stattfand, ausgeladen. Dass sein älterer Bruder Grund hat, auf ihn sauer ist, glaubt Vosseler nicht: "Er weiß, dass ich keine Lügen über ihn schreibe." (Alexandra Föderl-Schmid aus Berlin/DER STANDARD; Printausgabe, 1.12.2004)
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