Ulle ist gesprächiger. Er sagt: "Ich hab einen Fehler g'habt, ich bin spielen 'gangen zu den Automaten." - "Das ist nur ein Fehler", bestätigt die Richterin, "aber ein schwerer." Doch Ulle hatte auch seine guten Seiten: Nach mehrwöchiger Tätigkeit beim "Schnitzelplatzl" kümmerte er sich um eine asthmakranke Rentnerin, besorgte Einkäufe, wusch Wäsche und erledigte ihre Behördenwege. Diese Sozialleistung schmälerte er insofern, als er begann, die Frau zu berauben. "Warum ausgerechnet sie?", fragt die Richterin. "Es woa kloa, dass i kane nimm, die wos i net kenn", erwidert Ulle. "Und warum mussten Sie sie gleich betäuben?" - "Das ist eine gute Frage", fällt ihm auf. "Und ich bitte um eine gute Antwort", erwidert die Richterin. "Es war eine Schnellreaktion", bemüht sich Ulle.
Na ja. Früher einmal soll er ihr bereits - probeweise - 200 Euro weggenommen haben, als sie (freiwillig) schlief. Die Probe hatte sie bestanden, das Geld fehlte ihr zwar, aber sie verdächtigte alle anderen, nur nicht Ulle. "Er war eigentlich mein sechstes Kind", sagt sie über ihn.
Beim nächsten Mal soll dann schon Mücke mit den "Nerventabletten" seines Opas dabei gewesen sein. "K.O.-Tropfen hat er leider keine besorgen können", entschuldigt sich Ulle. So servierten sie der Dame Kaffee mit Pulver. "Dann samma a Runde um den Block 'gangen, bis sie richtig g'schlafen hat", erinnert sich Ulle. Danach erplünderten sie 5000 Euro - für die Spielhalle, wo sich die Automaten über den kleinen Imbiss freuten.