Jerusalem - Ein palästinensischer Bombenbauer
ist am Dienstag von einem israelischen Militärgericht zu 67 mal
lebenslanger Haft verurteilt worden. Der in Kuwait geborene Abdullah Barghuti hatte sich schuldig bekannt, Sprengsätze angefertigt zu
haben, bei deren Explosionen 66 Menschen getötet und mehr als 500
weitere verletzt worden waren.
"Die Welle mörderischen Terrors, die
der Angeklagte ins Rollen brachte, war eine der verheerendsten in der
blutgetränkten Geschichte dieses Landes", schrieben die Richter in
ihrer Urteilsbegründung. Sie bedauerten, dass es in Israel keine
Todesstrafe gebe.
Der 32 Jahre alte Barghuti wurde für eine ganze Serie von
Anschlägen in Jerusalem in den vergangenen vier Jahren verurteilt.
Unter anderem eine Explosion in der Hebrew University, der fünf
Amerikaner und vier Israelis zum Opfer fielen, und ein Anschlag auf
eine Pizzeria, bei dem 15 Menschen ums Leben kamen.
Nach
Militärangaben wurde er in Kuwait in eine palästinensische Familie
geboren und kämpfte im ersten Irak-Krieg in der Arabischen
Befreiungsfront gegen die US-Streitkräfte. 1999 sei er dann in die
Palästinensischen Gebiete gekommen und binnen zwei Jahren an die
Spitze der Hamas aufgestiegen. Von Juni 2001 bis Dezember 2002 war er
der Chef des militärischen Flügels im Westjordanland, teilte die
Armee mit. Im März 2003 wurde er in Ramallah festgenommen. (APA/AP)