Jerusalem/Nablus - Die israelische Regierung hat eine von Ägypten angebotene Verstärkung von Truppen an der Grenze zum Gazastreifen akzeptiert. Wie die israelische Tageszeitung "Haaretz" am Mittwoch weiter berichtete, wird Ägypten zudem palästinensische Polizisten ausbilden. Details sollten am Mittwoch bei einem Besuch des ägyptischen Außenministers Ahmed Abul Gheit in Israel besprochen werden.

Ägypten hatte vorgeschlagen, 750 Soldaten an der Grenze zu stationieren, um Waffenschmuggel in den Gazastreifen zu unterbinden und die Sicherheitslage zu verbessern. Derzeit hat Ägypten in Übereinstimmung mit dem Friedensabkommen von 1979 nur Polizisten im Einsatz. Der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon hatte US-Politikern am Dienstag erklärt, Israel könne bei einem Abzug aus dem Gazastreifen auch von dem Grenzstreifen zu Ägypten abziehen, sollte das Nachbarland das Gebiet sichern.

Maskierte erschießen ranghohes Fatah-Mitglied in Nablus

Unterdessen haben maskierte Angreifer in Nablus im Westjordanland den palästinensischen Studentenführer Nasser Badawi aus einem fahrenden Auto heraus erschossen. Der 27-Jährige sei am Mittwoch in einem Krankenhaus gestorben, teilte die Fatah-Organisation mit, deren Mitglied Badawi war. Fatah-Vertreter beschuldigten israelische Behörden, einen Anschlag auf den Studentenführer verübt zu haben. Badawi war etwa acht Jahre in einem israelischen Gefängnis gesessen, war aber vor einigen Monaten freigekommen.

Die israelischen Streitkräfte erklärten, zur Zeit des Attentats nicht vor Ort gewesen zu sein. Das Lager im Westjordanland wird von rivalisierenden bewaffneten Gruppen beherrscht. Kämpfe zwischen den Fraktionen sind an der Tagesordnung. (APA/AP)