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Elfriede Jelinek

Foto: REUTERS/Leonhard Foeger

Wien/München/Stockholm - Zehn Tage vor der Preisverleihung in Stockholm gewährte Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek APA-Kulturredakteur Wolfgang Huber-Lang (WHL) ein Interview – wiedergegeben weiter unten. Mit dem (Video-)Vortrag der Preisträgerin beginnen am 7. Dezember (17.30 Uhr) in der Schwedischen Akademie in Stockholm die Feierlichkeiten zur diesjährigen Nobelpreis-Verleihung. Elfriede Jelinek hat ihre "Im Abseits" betitelte Rede bereits vom Schwedischen Fernsehen aufzeichnen lassen.

Bei der Verleihungszeremonie der Nobelpreise am 10. Dezember würde Elfriede Jelinek auch keine Rede halten, wenn sie sich doch noch entschiede, nach Stockholm anzureisen. Denn diese Ansprachen übernehmen traditionellerweise Vertreter der jeweiligen Preis vergebenden Akademien. Die Literaturnobelpreis-Rede auf Jelinek wird demnach der Ständige Sekretär der Schwedischen Akademie, Horace Engdahl, halten, teilte das Schwedische Außenministerium mit. Engdahl wird Jelinek auch den Preis in der Schwedischen Botschaft in Wien persönlich überbringen. Das genaue Datum sei noch nicht fixiert, hieß es auf Anfrage in der Botschaft. Im Gespräch sei der 17. Dezember.

Überreicht werden die übrigen Nobelpreise am 10. Dezember (ab 16.30 Uhr) im Konzerthaus in Stockholm, das rund 1.700 Gäste fassen kann. Die Sitzordnung ist streng hierarchisch. Jeder Gast bekommt einen persönlichen Sessel zugeteilt, abhängig von seiner Verbindung zum Nobelpreis oder seiner Rangordnung unter den Gästen. Die erste Reihe wird von der schwedischen Regierung besetzt. Die Auszeichnung besteht aus einer Goldmedaille und einem Diplom, die aus den Händen von König Carl XVI Gustaf von Schweden empfangen werden. Die Zeremonie endet mit dem Absingen der schwedischen Nationalhymne, "Du gamla, du fria". Das anschließende Festmahl (19 Uhr) findet seit 1934 im Blauen Saal des Rathauses statt. Die Blumenarrangements stiftet das italienische San Remo, wo Alfred Nobel am 10. Dezember 1896 starb. Verantwortlich für das servierte Menü zum Preis von je 270 Dollar für insgesamt 1.300 Gäste ist die "Föreningen Arets Kock" ("Koch des Jahres"-Vereinigung).

Das Interview

WHL: Frau Jelinek, wie ist es Ihnen in den vergangenen zwei Monaten ergangen? Imre Kertesz hat als Resümee seines ersten Jahres als Nobelpreisträger erzählt, vorwiegend als Verteidiger und Erläuterer seiner Literatur tätig gewesen und kaum mehr zum Schreiben gekommen zu sein.

Jelinek: Das hängt mit seiner unglaublichen Lebensgeschichte zusammen. Er hat ja buchstäblich fast das ganze letzte Jahrhundert am eigenen Leib erlitten. Mein Leben ist verglichen mit Kertesz lächerlich. Ich habe das Gefühl, mich gibt es gar nicht. Ich bin als Person gar nicht interessant.

WHL: Dennoch sind Sie eine Person des öffentlichen Lebens.

Jelinek: Aber nicht gern. Das ist ja keine Rolle, die ich mir ausgesucht habe. Aber wir haben in Österreich halt kaum bedeutende Theoretiker, die in den öffentlichen Diskurs eingreifen, so wie ein Habermas oder ein Sloterdijk in Deutschland. Daher sind die Künstler in diese Rolle doch förmlich gedrängt worden. Aber Leute wie mich hat das nicht glücklich gemacht. Jedes Wort, auch wenn man es nebenbei sagt, bekommt jetzt im Augenblick so eine furchtbare Schwere. Ich sage irgendwem einen Satz, und der steht dann womöglich am nächsten Tag in fünf Zeitungen. Das ist der Bedeutung dessen, was ich überhaupt sagen könnte, gar nicht angemessen. Das ist eine Last. Vieles ist bei mir ja auch ironisch gemeint, wird aber plötzlich 1:1 genommen.

WHL: Sie könnten dies doch auch für Ihre Anliegen nutzen: Erhebt die Nobelpreisträgerin ihre Stimme, so hört die Welt ihr zu.

Jelinek: Das will ich aber gar nicht. Ich bin dem gar nicht gewachsen. Ich habe zwar einiges gelesen, fühle mich aber nicht kompetent, historisch oder philosophisch oder soziologisch oder politologisch eine wirklich fundierte Aussage zu machen. Ich behalte mir vor, mich wie andere Staatsbürger auch zu äußern, wenn irgendwelche Schweinereien passieren. Dafür habe ich auch eine Rubrik in meiner Homepage (ourworld.compuserve.com/homepages/elfriede) eingerichtet. Das ist jetzt mein Ausweg: das Internet.

WHL: Strategisches Denken, wie Sie die Macht, die Ihnen nun zugefallen ist, nützen könnten, ist Ihnen fremd?

Jelinek: Das ist mir fremd. Ich wüsste auch nicht wie. Es hört einem eh' keiner wirklich zu. Wer hätte je auf irgendwelche Künstler gehört? Am wenigsten die uns jetzt regierenden Politiker. Thomas Bernhard, der jetzt nach seinem Tod von ihnen zur Ikone gemacht wird, hat ja alle Politiker als die verkörperte Geistlosigkeit bezeichnet. Wer etwa Susanne Riess-Passer in den Aufsichtsrat der Bundestheater-Holding entsendet, zeigt doch deutlich, dass er sich für Kunst und Kultur überhaupt nicht interessiert, dass er sich über die Künstler lustig macht. Das ist Eiszeit.

WHL: Sie könnten aber den Eispickel schwingen.

Jelinek: Das tue ich ja ohnedies. Ich äußere mich ja eh' ständig – gegen die Aushebelung des Studentenparlaments, gegen die allgemeine politische Um- und Einfärbung bis hin zum Forschungszentrum Seibersdorf, wo jetzt farbentragende Burschenschafter herumrennen. Überall sieht man jetzt die zerhackten Visagen dieser Männerbündler. Jetzt sind sie überall in Amt und Würden. Das hätte ich alles nie für möglich gehalten. Ich sehe die Einschränkung der Freiheit vor allem auf künstlerischem und wissenschaftlichem Gebiet und natürlich, was die besonders Hilflosen, die Asylanten betrifft, da geht es ja wirklich um Menschenleben. Es sind unmerkliche, kleine Dinge, mit denen es anfängt und die sich dann potenzieren. Österreich ist irgendwann dann plötzlich nicht mehr bloß ein rechts regiertes, sondern ein deutlich rechtslastiges Land.

WHL: Auf der Straße wird aber schon lange nicht mehr demonstriert – weil es keinen wirklichen, aktuellen Grund zu geben scheint.

Jelinek: Teile und herrsche ist ja immer schon eine sehr effiziente Methode gewesen. Leider sehe ich aber auch auf der Seite der Sozialdemokratie kaum ein Gegengewicht. Es gibt in Österreich eben keine Linke, sie ist völlig marginalisiert. Man hat sich jahrelang im Nach-rechts in die Mitte-Gehen immer wieder übertroffen und überholt, bis rechts kein Platz mehr war, bis ein früher für liberal gehaltener Innenminister an der Mauer lehnt und nicht einmal einen Haider oder einen Mölzer mehr durchlässt. Die müssten schon unter seinem Arm durchkriechen.

WHL: Der Bundeskanzler hat Ihnen zum Nobelpreis gratuliert und angemerkt: Hoffentlich lässt sich Elfriede Jelinek durch den Preis nicht den Stachel der Kritik ziehen. Zeigt das nicht, dass sich die Kritiker teilweise schon zu Hofnarren machen haben lassen?

Jelinek: Ja, ich vor allem. Leider. Das ist eigentlich wirklich tragisch für mich, denn immer, wenn ich den Mund aufmache, sagen alle: "Ja, die schon wieder. Das wissen wir eh' schon, was die sagt. Die kennen wir schon. Natürlich ist die Jelinek wieder dabei." Das hat mir auch die Rezeption meiner Arbeit kaputtgemacht. Auch aus eigener Schuld, weil ich mich halt immer geäußert habe. Begonnen hat das eigentlich mit meinem "Burgtheater"-Stück über den Wessely-Hörbiger-Clan. Durch "Burgtheater" habe ich sozusagen meinen guten Namen verloren – obwohl sich später ja alles als biografisch richtig herausgestellt hat. Aber da konnte ich sagen, was ich wollte – ich war abgestempelt. Die Rezeption ist jetzt in einer Schiene, und aus der kommt sie nicht mehr heraus. Ich kriege die vernichtenden Kritiken und dann die großen Literaturpreise. Wie das sein kann, hat mir noch niemand erklären können.

WHL: Der Nobelpreis gibt quasi die Chance einer Neubewertung Ihrer Arbeit. Oder sehen Sie diese Aussicht eher als Drohung?

Jelinek: Ich finde, es gibt sehr viele Vorurteile gegen Arbeiten von mir. Rezipiert wird immer irgendein politischer Blödsinn, den ich sage. Ich rede ja auch viel Blödsinn, man kann ja nicht jedes Wort, das man sagt, auf die Goldwaage legen. Aber dort, wo ich wirklich spreche, nämlich in meiner Literatur, dort wo ich mir auch die Zeit nehme und das formuliere – dort bin ich abgestempelt. Aber natürlich ist es auch eine Chance: Wenn Leute, die mich bisher überhaupt nicht gelesen haben, sich jetzt meine Bücher kaufen, hoffe ich halt doch, dass sie beim Lesen weniger vorurteilsbeladen herangehen. WHL: Wie ist Ihre Nobelpreisrede geworden?

Jelinek: Sehr privat. Ich habe mich mit mir und meiner Situation als Schriftstellerin beschäftigt, die sozusagen nur beobachtet, nicht am Leben teilnimmt und das auch nicht kann. Die Rede ist erstaunlicher Weise sehr persönlich geworden – und das vor dem größten Forum, das ich je hatte. Obwohl: So groß ist der Raum, in dem das stattfindet, angeblich gar nicht: Das ist in einer Bibliothek, da gibt es gar nicht so viele Plätze. Die Rede findet ja nicht bei der Verleihung statt. Bei der Verleihung ist auch gar keine Zeit, besonders viel zu sagen. Da sagt man höchstens: Ich danke meiner Mutter, meinem Vater und meinen Geschwistern... So hat man es mir zumindest berichtet, ich war ja noch nie dabei.

WHL: Welches Publikum hat man beim Schreiben so einer Rede vor Augen? Die Weltöffentlichkeit – oder den Akademiesekretär Horace Engdahl?

Jelinek: Ein paar Menschen, die sich für Literatur interessieren und die vielleicht Deutsch können, denn bei mir kommt es eben sehr auf den Klang der Sprache an. Ich habe gar keine Rücksicht darauf genommen, dass das eigentlich eine Rede ist, die in vielen Ländern gehört wird. Auch auf meine armen Übersetzer habe ich keine Rücksicht genommen – noch weniger als sonst. Sie haben es aber geschafft. Ich bewundere Übersetzer sehr.

WHL: Und wer wird in Stockholm Ihre Dankesworte sprechen?

Jelinek: Ich glaube, niemand. Ich werde den Preis in der Botschaft in Wien bekommen. Die schwedische Botschafterin ist ja wahnsinnig nett, sie hat mich gleich nach der Bekanntgabe besucht. Jedenfalls habe ich klar gemacht, dass ich es nicht durchstehen kann, nach Stockholm zu fahren. Psychische Krankheit muss auch respektiert werden wie jede andere Krankheit. Es würde mich sogar freuen, wenn das jetzt in den Blickpunkt rücken würde, dass es eben auch psychisch kranke Menschen gibt, die die Öffentlichkeit halt nicht ertragen können.

WHL: Vor wenigen Jahren sind Sie noch am Heldenplatz öffentlich aufgetreten. Heißt das, Ihr Zustand hat sich verschlechtert?

Jelinek: Ja, seltsamer Weise ist das in den letzten Jahren immer schlimmer geworden. Ich weiß überhaupt nicht, woran das liegt. Ich müsste wahrscheinlich wieder einmal eine intensivere Therapie machen.

WHL: Es wird am Abend des 10. Dezember viele Veranstaltungen zu Ihren Ehren in verschiedenen Theatern geben. Freut Sie das?

Jelinek: Solange ich nicht dabei sein muss, ist mir alles recht. Nur dabei sein kann ich nicht. Das verstehen auch alle. Wenn ich nicht nach Stockholm fahre, kann ich nicht gut ins Burgtheater gehen. Deswegen werde ich friedlich zu Hause sitzen, wie ich es ja auch bei meinen Premieren mache. Da bin ich ja auch kaum je drinnen. Bei "Bambiland" war es etwas anderes, weil ich gewusst habe, das wird ein Happening, und das muss man einfach sehen, wenn es stattfindet. Ich bin dann auch entsetzlich krank geworden, aber dafür kann der arme Schlingensief natürlich nichts.

WHL: Schaffen Sie es wirklich, so zu tun, als wäre es ein Abend wie jeder andere?

Jelinek: Natürlich. Vollkommen. Der eigentliche Schock ist ja, wenn man angerufen wird und erfährt, dass man diesen Preis bekommen hat. Das ist der Wahnsinn. Da sitzt man im Jogginganzug und es bricht die Hölle los und man ist überhaupt nicht darauf vorbereitet. Für jemanden, der so zurückgezogen lebt wie ich, ist das ein Inferno. Aber es wird auch wieder ruhiger werden, und da ist der 10. Dezember eigentlich ein ruhiger Tag. Das ist der einzige Wunsch, den ich habe, dass es sich wieder so normalisiert, dass ich irgendwann wieder in Kaffeehäuser gehen kann. Jetzt werde ich dauernd angequatscht. Dabei sind die Leute ja sehr nett, sie sagen ja nicht: "Sie haben das nicht verdient, Sie blöde Kuh!" Die sagen: "Wir gratulieren, wir freuen uns so." Aber auch das ist schon eine Aufmerksamkeit, die ich im Grunde nicht will.

WHL: Können Sie sich dank des Preises nun ein Innehalten leisten? Ihr soeben erschienenes 600-seitiges Werkverzeichnis erschlägt einen ja förmlich...

Jelinek: Ja, mich auch. Man ist begraben unter einer riesigen Geröllhalde – wie ein Tier, das da unten zerquetscht ist. Mir war ja selbst nicht klar, wie viel da zusammengekommen ist im Laufe meines Lebens. Auf jeden Fall kann ich mir jetzt leisten, zu Atem zu kommen und vielleicht mit einer neuen Leichtigkeit und Unbeschwertheit zu schreiben versuchen.

WHL: Diese Textberge – das wirkt wie eine Manie.

Jelinek: Ja, es ist kein Wollen, sondern ein Müssen. Das ist schon wahr. Ich bin eine Triebtäterin, das habe ich oft gesagt. Es gibt sicher planerische Autoren, die etwas recherchieren und dann schreiben. Bei mir ist es so, dass ich gar nicht so viel planen darf, damit die Sprache dann mich übernimmt, statt dass ich sie beherrsche. Das ist auch das Spannende am Schreiben. Sonst würde ich es, glaube ich, auch nicht machen – wenn mich die Sprache nicht selber überraschen würde und mich manchmal ganz woanders hinführte. Wenn mich ein Stoff wieder packt, werde ich sicher wieder nicht anders können. Aber frei vom Druck der Veröffentlichung. Ich könnte mir theoretisch vorstellen, die nächsten zehn Jahre nichts mehr zu veröffentlichen und nur für mich zu schreiben.

WHL: Gar nichts zu schreiben können Sie sich nicht vorstellen?

Jelinek: Doch, sehr gut sogar. Ich schreibe nicht ununterbrochen. Ich habe immer wieder dazwischen lange Zeit nichts gemacht. Das geht immer so schubweise. Triebtäter überkommt es ja auch schubweise. Die morden nicht diszipliniert vor sich hin.

WHL: Aber die erleben nach der Tat auch ein Gefühl der Befriedigung, der Erleichterung.

Jelinek: Ja, das hat man schon. Und dann baut sich wieder eine innere Spannung auf. Aber ich kann auch grenzenlos Zeit mit Lesen vertun. Es ist wichtig für mich, dass eine Zeit wie ein stilles Meer vor mir liegt, wo es auch keine Termine gibt, die mich ja mehr anstrengen als das Schreiben. Ich schreibe lieber zwei, drei Stunden, als ein Interview zu geben.

WHL: Sie haben beim Schreiben bisher kaum ein Genre ausgelassen. Musical haben Sie noch keines geschrieben.

Jelinek: Das werde ich auch nicht. Obwohl: Im Grunde ist diese Oper mit Olga Neuwirth, die jetzt nicht zu Stande kommt, eine Groteske, eine witzige, böse Operette, eine Gruseloper. Vielleicht schreckt das die Leute ab.

WHL: Holender findet Ihr Libretto schlecht.

Jelinek: Das ist sein gutes Recht. Ich habe schon in unfreundlicheren Worten gehört, dass etwas schlecht ist, was ich schreibe.

WHL: Die Oper über den Fall Gross, zu der Sie der Staatsoperndirektor überreden wollte, wird es auch nicht geben?

Jelinek: Das kommt überhaupt nicht in Frage. Wir sind ja keine Lieferanten, bei denen man etwas bestellen kann und dann sagt, jetzt wollen wir lieber etwas anders, tauschen Sie das aus. Das ist lächerlich.

WHL: Sie haben sich, sagten Sie kürzlich, an Österreich abgearbeitet. Der Preis könnte Ihnen auch einen Aufbruch ermöglichen – zu neuen Ufern, neuen Stoffen.

Jelinek: Ich hänge natürlich schon an Wien. Das ist meine Stadt. Aber wenn ich sehen würde, dass ich die Möglichkeit, mich zurückzuziehen, nicht mehr hätte, müsste ich weggehen. Das wird sich ja jetzt zeigen.

WHL: Im kommenden Jahr stehen zahlreiche Feiern zu den Jubiläen "60 Jahre Zweite Republik" und "50 Jahre Staatsvertrag" an. Lässt sich gegen dieses Wir-Gefühl, an das appelliert wird, überhaupt auftreten?

Jelinek: Ich weiß noch, dass meine Mutter beim Staatsvertrag fast geweint hat vor Glück. Aber Österreich hat das alles immer geschenkt bekommen. Weil es ja so arm und klein und unschuldig war und überfallen worden ist von den bösen Deutschen. Wir haben unsere Unschuld bestätigt bekommen, während die Deutschen zu einem Umerziehungsprozess gezwungen wurden, zu ihrem Nutzen. Deswegen hat Österreich diese unglaublichen Defizite, etwa keine vielfältige Presselandschaft, sondern die "Kronen Zeitung" als Agentur für gesundes Volksempfinden, die den Leuten das in den Rachen stopft, was sie hören wollen. Sie haben völlig Recht: Jetzt sollte man wirklich wegziehen. Rette sich wer kann! (APA)