Der bisherige moskautreue Führer von Abchasien, Wladislaw Ardsinba, hatte Ende Oktober wegen Unregelmäßigkeiten eine Wiederholung der Präsidentenwahl vom 3. Oktober angeordnet. Dagegen hält der Kandidat der Opposition, Sergej Bagapsch, an seinem vom Parlament und Obersten Gerichtshof bestätigten Sieg fest und will am 6. Dezember den Amtseid ablegen.
Europa
Russland will Grenzen zu Abchasien dicht machen
Drohung an die von Georgien abtrünnige Schwarzmeerprovinz - Bahnverbindung wird eingestellt
Moskau - In dem Machtkampf nach der Präsidentenwahl in
Abchasien hat Russland eine Schließung seiner Grenze zu der von
Georgien abtrünnigen Schwarzmeerprovinz angedroht. Damit wolle
Russland eine Eskalation der Gewalt verhindern und russische Bürger
in der Grenzregion schützen, sagte ein hoher Regierungsvertreter in
der russischen Stadt Sotschi am Schwarzen Meer. Die erst im September
wieder aufgenommene Bahnverbindung nach Abchasien werde am Donnerstag
wieder eingestellt.
Abchasien, das sich in einem Bürgerkrieg 1992 bis 1994 von
Georgien abgespalten hatte, ist praktisch ein russisches Protektorat.
Mit der angedrohten Grenzschließung setzt Moskau Bagapsch und dessen
Anhänger unter Druck. Russland hatte bei der Wahl den damaligen
amtierenden Regierungschef Raul Chadschimba unterstützt. (APA/dpa)