Wien - Eine im Gemeinderatsausschuss am Mittwoch beschlossene Subvention von 30.000 Euro für die Filmschule Wien stößt auf Kritik der FPÖ. In der Einrichtung gebe es "skandalöse Vorgänge", empörte sich Kultursprecherin Heidemarie Unterreiner, die in ihrer Aussendung von "unzusammenhängenden, niveaulosen Vorlesungen", nicht angebotenen Praktika und einem nicht veröffentlichten Lehrplan spricht. Trotzdem erhalte die Schule, gegen die ein Konkursverfahren eingeleitet worden sei, nun insgesamt 252.000 Euro.
Das zusätzliche Geld solle für die jetzigen Schüler den Abschluss ihrer Ausbildung zu gewährleisten, verteidigte das Büro der zuständigen Stadträtin Grete Laska (S) den Beschluss. Außerdem sei dieser mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und Grünen beschlossen worden. Schließlich sei die Qualität und der Bedarf der Ausbildung "unbestritten". Die rein finanzielle Misere dürfe nicht auf dem Rücken der Schüler ausgetragen werden, hieß es weiter.
Schüler gründeten eigenen Verein
Beinahe der komplette 2. und 3. Jahrgang der Filmschule habe den Ausbildungsvertrag gekündigt und versuche seither vergeblich sein eingezahltes Schulgeld in Höhe von monatlich 508 Euro zurückzufordern, so Unterreiner. Dieser sei trotz des heuer eröffneten Konkursverfahrens für das Studienjahr 2004/2005 einkassiert worden. "Während die Schüler zahlen, aber keinen ordentlichen Unterricht erhalten, werden die Verantwortlichen mit zusätzlichen Fördermitteln belohnt", kritisierte Unterreiner die beschlossene Subvention.
Die ausgetretenen Schüler hätten sich in einem Verein neu organisiert, um einen qualitativ hochwertigen Unterricht zu strukturieren. "Eine finanzielle Unterstützung durch die Stadt wird diesen jedoch verwehrt", bemängelte Unterreiner. In jedem Falle müsse die zuständige SP-Vizebürgermeisterin Grete Laska die Vorwürfe überprüfen. "Es gibt Gespräche", hieß es hierzu aus dem Büro der Stadträtin.